Wasser hat häufig einen hohen Phosphatgehalt. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um Leitungs- oder Brunnenwasser handelt. Das wirkt sich auch auf Ihren Gartenteich aus, wenn Sie ihn befüllen oder einen Teil des Wassers austauschen. Auch über Regenwasser kann Phosphat in den Teich gelangen. Phosphat (PO4) ist ein Nährstoff, der in geringen Mengen sogar gut für die Wasserpflanzen ist. Zu viel Phosphat ist jedoch schädlich, da es die Algenbildung fördert. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Phosphat in den Teich gelangt und was Sie dagegen tun können.
Wie kommt Phosphat ins Teichwasser?
Phosphat (PO4) kann auf verschiedene Weise in den Gartenteich gelangen. Brunnen- und Leitungswasser, aber auch Regenwasser enthalten Phosphat. Daher befindet sich immer Phosphat in Ihrem Teich. Eine Anreicherung durch Phosphat entsteht auch durch die Ausscheidungen der Fische. Sind zu viele Fische in Ihrem Teich, ist das ein Garant für einen hohen Phosphatgehalt. Sie sollten daher den Fischbestand reduzieren und die Fische auf einer Tauschbörse anbieten.
Durchwühlen die Fische den Grund Ihres Teichs, um nach Nahrung zu suchen, wühlen sie Ablagerungen auf. Dabei entsteht Phosphat. Auch in den Teich gefallenes Laub, abgestorbene Pflanzenteile und Blütenpollen können den Phosphatgehalt erhöhen. Ein Teichfilter, egal, ob es sich um einen mechanischen oder einen biologischen Filter handelt, kann das Phosphat nicht entfernen. Bakterien bekämpfen das Phosphat nicht.
Phosphat liefert ideale Bedingungen für die Algenbildung und für das Wachstum der Algen. Bereits eine Phosphatkonzentration von 0,25 mg/l ist schädlich und fördert die Algenbildung enorm. Schlimmstenfalls kann das Wasser kippen, was für Ihre Fische den sicheren Tod bedeutet. Um das zu vermeiden, sollten Sie die Wasserwerte regelmäßig kontrollieren und der Phosphatbildung entgegenwirken.
Der optimale Phosphatgehalt im Teich
Optimal ist eine Phosphatkonzentration von 0,00 mg/l, also gar kein Phosphat. Das ist kaum möglich. Sie sollten daher darauf achten, dass ein Grenzwert von 0,035 mg/l nicht überschritten wird. Liegt der Phosphatgehalt unterhalb dieses Grenzwertes, so stellt er für Ihren Gartenteich kaum ein Problem dar. Es kommt beim Gehalt von Milligramm pro Liter auf die drei Stellen hinter dem Komma an. Mit herkömmlichen Wassertests lassen sich so genaue Werte kaum ermitteln. Auch wenn das Teichwasser glasklar ist, finden Algen mitunter hervorragende Wachstumsbedingungen. Das ist ein eindeutiger Beweis dafür, dass der Phosphatgehalt zu hoch ist.
Ermitteln Sie mit dem Wassertest einen Phosphatgehalt, der deutlich über dem Grenzwert liegt, besteht Handlungsbedarf. Sie müssen die Fadenalgen in Ihrem Teich bekämpfen und den Phosphatgehalt verringern. Das gelingt mit Phosphatbinder. Die Wirkung ist umso besser und hält umso länger an, je mehr Phosphatbinder Sie in den Teich geben. Bereits zu Beginn, wenn Sie Ihren Teich angelegt oder wenn Sie das Wasser ausgetauscht haben, sollten Sie Phosphatbinder ins Wasser geben.
Ein PO4-Wert von weniger als 0,035 mg/l bedeutet einen völlig normalen Phosphatgehalt. Dieser Wert bleibt nicht von selbst unterhalb des Grenzwertes. Wasseraustausch, Auffüllen mit Wasser an heißen Sommertagen oder lange Regenfälle erhöhen den Phosphatgehalt. Sie sollten daher den PO4-Wert ständig kontrollieren und die Messergebnisse notieren. So können Sie feststellen, wie sich der Phosphatgehalt über einen längeren Zeitraum verändert.
Handlungsbedarf besteht, wenn der Phosphatgehalt über 0,035 mg/l liegt. Der Phosphatgehalt ist zu hoch und fördert die Algenbildung. Sie sollten Phosphatbinder ins Wasser geben. Verschiedene Produkte können Sie direkt im Teichfilter einsetzen. Leitungswasser kann teilweise einen Phosphatgehalt von 2,00 mg/l haben. Derart phosphatbelastetes Wasser ist für Teiche eigentlich nicht mehr nutzbar. Wasser aus einem Tiefbrunnen enthält zwar weniger Phosphat, doch besteht die Gefahr der Braunfärbung und des Kippens des Wassers, da dieses Wasser zumeist stark mit Eisen und Mangan belastet ist. Der Phosphatgehalt kann auch stark in die Höhe klettern, wenn Sie Ihren Teich absichtlich mit Regenwasser auffüllen.
Phosphat entfernen – aber wie?
Eine mechanische Entfernung von Phosphat aus dem Teichwasser mit einem Teichfilter ist nicht möglich. Phosphat kann jedoch gebunden oder in ein Mineralsalz umgewandelt werden. Es ist dann für die Algen nicht mehr verwendbar. Da den Algen die Nahrungsgrundlage fehlt, sterben sie von allein ab. Nutzen Sie einen geeigneten Phosphatbinder, werden Sie bereits nach kurzer Zeit merken, dass die Algen absterben. Fadenalgen, aber auch Schleimalgen haben bei der Anwendung eines Phosphatbinders in der richtigen Dosierung keine Nährstoffe mehr. Sie machen Ihren Fischen und den Pflanzen nicht mehr das Leben schwer und trüben auch nicht mehr die Optik des Wassers.
Mit regelmäßigen Messungen des PO4-Wertes haben Sie den Phosphatgehalt unter Kontrolle und können rechtzeitig handeln, wenn sich der Phosphatgehalt erhöht. Früher gelangte viel Phosphat durch Waschmittel in das Wasser. Die Waschmittelhersteller haben inzwischen erkannt, dass eine hohe Phosphatbelastung schadet, und bringen fast nur noch phosphatfreies Waschmittel auf den Markt. Leider haben sie das zu spät festgestellt.
Probleme mit Phosphat haben oftmals auch die Trinkwasserversorger. Trinkwasser aus der Leitung hat in verschiedenen Regionen Deutschlands einen viel zu hohen Phosphatgehalt. Als Teichwasser ist dieses Trinkwasser daher ungeeignet. Phosphat im Trinkwasser ist für den Menschen größtenteils unschädlich. Bestimmte Grenzwerte dürfen jedoch nicht überschritten werden.
Brunnenwasser kann ebenfalls eine starke Phosphatbelastung aufweisen. Das ist bei Grundwasserbrunnen in der Nähe landwirtschaftlicher Flächen der Fall. Jauche und Düngemittel führen dazu, dass Phosphat direkt in das Grundwasser des Brunnens gelangt. Bevor Sie Ihren Teich befüllen, sollten Sie daher die Wasserwerte testen. Es kommt dabei nicht nur auf den Phosphatgehalt an. Auch pH-Wert, Karbonhärte und andere Werte spielen eine wichtige Rolle.
Die Wirkung einer Filteranlage im Teich
Auf eine Teichfilteranlage sollten Sie nicht verzichten. Sie sorgt für sauberes Wasser und kann der Algenbildung entgegenwirken. Zusätzlich können Sie einen UV-Filter verwenden, den Sie an die Teichfilteranlage anschließen. Intelligente UV-Filter arbeiten nicht ständig. Sie schalten sich von selbst ab. Mit einer Filteranlage mit UV-Filter wird das Wasser klar. Filterbakterien sorgen für ein biologisches Gleichgewicht, da sie Giftstoffe wie Ammoniak, Ammonium, Nitrat und Nitrit abbauen. Die Bakterien können jedoch kein Phosphat abbauen.
Eine Grünfärbung des Wassers wird durch Schwebealgen verursacht. Diese Schwebealgen enthalten Phosphat. Ein UV-Klärer tötet die Algen ab. Der Nachteil besteht jedoch darin, dass Phosphat wieder freigesetzt wird und als Nahrungsgrundlage für andere Algen wie Schleimalgen oder Fadenalgen zur Verfügung steht. Phosphat durchläuft den Filter und gelangt über die Filteranlage wieder in den Teich zurück. Dort, wo sich der Filter befindet, ist die Phosphatkonzentration am höchsten. Das macht sich mit einer verstärkten Bildung von Fadenalgen in der Nähe des Filters bemerkbar. Fadenalgen können auch entstehen, wenn das Teichwasser glasklar ist.
Das Phosphat, das von den Schwebealgen freigesetzt wird, muss umgewandelt werden, um den Fadenalgen keine Nahrungsgrundlage zu bieten. Verwenden Sie einen Phosphatbinder, können diese Algen aushungern.
Wie Sie Phosphatbinder dosieren sollten
Phosphatbinder können Sie direkt in den Teich geben. Dosieren Sie den Phosphatbinder in der doppelten Menge, entsteht ein Pufferzeitraum. Auch nach mehreren Wochen wird das Phosphat noch gebunden oder umgewandelt. Es ist dann für die Algen nicht mehr nutzbar. Es gibt auch Zeolith, das mit Phosphat angereichert ist. Solche Produkte werden in Netzsäckchen angeboten. Das Netzsäckchen können Sie in die letzte Tonne des Teichfilters legen. Direkt in der Filteranlage wird das Phosphat gebunden. Es kann dann nicht mehr zurück in den Teich gelangen.
Das Zeolith können Sie nach einiger Zeit mit Phosphatbinder auffrischen, da er sich mit der Zeit auswäscht. Die Fadenalgen werden dann am Rücklauf der Filteranlage weniger. Dosieren Sie den Phosphatbinder richtig, verschwinden die Fadenalgen irgendwann ganz.
Keine Angst mit Phosphatbindern
Bei Phosphatbindern müssen Sie keine Sorge haben, dass es sich um harte Chemikalien handelt. Für die Pflanzen und Fische in Ihrem Teich sind die Phosphatbinder unschädlich. Im Regelfall kommt es nicht zu Schäden durch eine Überdosierung. Eine hohe Dosierung ist sogar gut, da die Phosphatbindung umso länger stattfindet, je mehr Sie dosieren. Sie sollten sich jedoch nach den Angaben des Herstellers richten.
Verwenden Sie ein Mittel zur Bekämpfung von Fadenalgen, tritt Phosphat aus den zerstörten Fadenalgen aus. Ist Phosphatbinder in der richtigen Konzentration vorhanden, wird das freigesetzte Phosphat gleich gebunden oder umgewandelt. Sie sollten daher Algenvernichter erst anwenden, wenn Sie einige Zeit zuvor Phosphatbinder dosiert haben. Anderenfalls würden sich durch das freigesetzte Phosphat schnell wieder neue Algen bilden.
Was Sie sonst noch tun können
Um der Phosphatbildung in Ihrem Teich entgegenzuwirken, sollten Sie Verunreinigungen wie in den Teich gefallenes Laub möglichst sofort aus dem Teich nehmen. Fadenalgen können Sie auch mechanisch mit einer Algenbürste, einem Kescher oder einem Stock, den Sie im Wasser drehen, aus dem Teich entfernen. Wasserpflanzen sorgen für sauberes Wasser und entziehen den Algen die Nahrungsgrundlage. Sie sollten die Pflanzen jedoch regelmäßig von abgestorbenen Teilen befreien, damit sich die Phosphatkonzentration nicht erhöht.
Fazit
Phosphat befindet sich in Leitungs- und Brunnenwasser. Auch in Regenwasser ist es enthalten. Durch in den Teich gefallenes Laub, Blütenpollen und abgestorbene Pflanzenteile kann sich die Phosphatkonzentration erhöhen. Die Phosphatkonzentration sollte unter 0,035 mg/l liegen, damit sie nicht schädlich ist. Phosphat ist eine wichtige Nahrungsgrundlage für Algen. Sie sollten die Phosphatkonzentration regelmäßig testen und Phosphatbinder anwenden, um den Algen die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Mit einer höheren Dosierung werden die Algen über einen längeren Zeitraum bekämpft. Wasserpflanzen tragen zu sauberem Wasser bei und entziehen den Algen die Nahrung.
Ihr blauteich.de Team