Viele Gartenbesitzer träumen von einem eigenen Teich. Er ist eine Oase der Ruhe, bietet die Möglichkeit zum Entspannen und ist Lebensraum für viele Pflanzen sowie Tiere. Wer den Platz dafür hat, legt einen Schwimmteich an. So ist der Teich ein Biotop und macht gleichzeitig die Fahrt zum Baggersee überflüssig. Ein Teich bringt aber nicht nur Freude, sondern er ist auch mit ziemlich viel Arbeit verbunden. Sie sollten, bevor Sie Ihren Gartenteich anlegen, genau überlegen, ob Sie tatsächlich die Zeit haben, Ihren Teich das gesamte Jahr über zu pflegen. Vor allem in den Sommermonaten ist der Aufwand für die Pflege groß.
1. Vorüberlegungen, die potentielle Teichfreunde treffen sollten
Bevor Sie Ihr kleines Wasserparadies vor der Haustür anlegen, sollten Sie einige Vorüberlegungen treffen. Ein Gartenteich kann zweifellos viel Freude bereiten. Er ist mit Aufwand verbunden, bei dem es sich nicht nur um Zeit, sondern auch um Geld handelt. Sie müssen nicht nur in die Anlage Ihres Gartenteichs investieren, sondern Sie benötigen auch Technik. Kosten entstehen auch durch die laufende Instandhaltung. Nur dann, wenn Sie die folgenden Fragen tatsächlich mit Ja beantworten können, sollten Sie daran denken, einen Teich anzulegen.
- Ist genügend Platz im Garten vorhanden?
- Hat der Teich den richtigen Standort, sodass er nicht zu lange der Sonne ausgesetzt ist, aber auch nicht völlig im Schatten liegt?
- Ist genügend Geld für den Teichbau und die Technik vorhanden?
- Habe ich genügend Zeit, um den Teich regelmäßig zu pflegen und auch die Algen zu entfernen?
- Ist eine Teichbetreuung durch Nachbarn oder Freunde gewährleistet, wenn ich in den Urlaub fahren will?
Weiterhin sollten Sie überlegen, ob Sie Ihren Teich kindersicher machen müssen, da Sie selbst Kinder haben oder häufig Kinder zu Ihnen zu Besuch kommen. Da es verschiedene Teicharten gibt, müssen Sie sich entscheiden, welcher Teich für Sie in Frage kommt. Sie stehen auch vor der Entscheidung, ob es ein Fertigteich oder ein Folienteich werden soll.
2. Der Teich auf Probe: Ein Miniteich
Wissen Sie noch nicht, ob ein Gartenteich tatsächlich für Sie geeignet ist, können Sie es erst einmal mit einem Miniteich probieren. Er ist sozusagen ein Gartenteich auf Probe. Ein solcher kleiner Teich benötigt noch keine Technik und auch nicht viel Pflegeaufwand. Er hat auch Platz auf dem Balkon oder der Terrasse. Sie benötigen nur einen gößeren stabilen, wasserdichten Behälter. Das kann eine ausgediente Badewanne, ein Maurerkübel oder ein alter Waschzuber sein. Einen solchen Behälter können Sie frei aufstellen oder in die Erde eingraben. Der Behälter wird mit Wasser befüllt. Nun kommen noch ein paar leicht zu pflegende, langsam wachsende Teichpflanzen hinein. Schon ist der Miniteich fertig. Sie sollten daran denken, dass sich auch im Miniteich Algen ansiedeln, die entfernt werden müssen. Kommen Sie mit dem Miniteich gut zurecht, können Sie in einen echten Gartenteich investieren.
3. Fertigteich oder Folienteich?
Ein Fertigteich macht nicht viel Arbeit und eignet sich dort, wo wenig Platz vorhanden ist. Sie müssen lediglich die Erde ausheben, integrieren den vorgefertigten Teich, installieren die Technik, füllen Wasser ein und gehen an die Bepflanzung. Auch wenn ein Folienteich mit deutlich mehr Aufwand beim Anlegen verbunden ist, stellt er auf Dauer die bessere Lösung dar. Mit Folie können Sie Ihren Teich individuell gestalten und an die Gegebenheiten in Ihrem Garten anpassen. Je größer der Teich werden soll, desto dicker sollte die Folie sein. Sie sollten darauf achten, dass die Folie qualitativ hochwertig und zertifiziert ist. Sie sollte kälte-, verrottungs- und UV-beständig sein.
4. Planen Sie Ihren Gartenteich
Bevor Sie Folie sowie Technik für Ihren Teich kaufen und an die Arbeit gehen, greifen Sie zu Papier und Bleistift und planen Ihren Teich. Haben Sie einen geeigneten Standort ausgewählt, messen Sie den verfügbaren Platz aus und notieren sich die Maße. Nun entsteht der Grundriss, indem Sie Ihren Teich auf Papier aufzeichnen und die ungefähren Maße in einem geeigneten Maßstab umsetzen. Denken Sie an die entsprechenden Zonen
- Uferzone, bis 20 Zentimeter tief
- Flachwasserzone, 20 bis 50 Zentimeter tief
- Tiefwasserzone, mindestens 50 Zentimeter tief.
Zeichnen Sie diese Zonen in Ihren Grundriss ein.
Sie sollten bei der Planung Ihres Teichs daran denken, dass noch genügend Platz für die Gestaltung des Außenbereichs bleibt. Ihren Außenbereich gestalten Sie mit Sträuchern, Stauden und geeigneten kriechenden Pflanzen. So haben Sie Freude daran und nicht allzu viel Arbeit. Sie sollten auch berücksichtigen, ob Sie Ihren Teich kindersicher machen müssen und dafür die entsprechenden Sträucher oder einen Zaun mit abschließbarer Tür benötigen.
Haben Sie Ihren Teich geplant, können Sie ans Werk gehen. Unser Ratgeber hält Anleitungen für den Teichbau bereit. Sie können auch einen Profi mit dem Bau eines Gartenteichs beauftragen.
5. Welche Technik wird für einen Teich gebraucht?
Nur große Naturteiche kommen völlig ohne Technik aus. Nicht jeder hat jedoch dafür genügend Platz im Garten. Legen Sie einen Folienteich an, sollten Sie gleich zu Beginn in die geeignete Technik investieren. Sie brauchen mindestens
- Teichpumpe, die mit einem Filter ausgestattet ist und die Sie abhängig von der Größe Ihres Teichs wählen
- Teichschlammsauger, mit dem Sie Ihren Teich reinigen
- Bürsten in verschiedenen Größen, um den Teich zu reinigen
- Algenbürste und Kescher, um Algen und Verunreinigungen zu entfernen
- Material für Wassertest, um regelmäßig die Wasserwerte zu kontrollieren.
Mindestens einmal, besser jedoch zweimal im Jahr sollten Sie Ihren Teich reinigen.
6. Geeignete Pflanzen für Einsteiger
Haben Sie Ihren Gartenteich angelegt oder vom Profi anlegen lassen, können Sie an die Gestaltung gehen. Für den Außenbereich kaufen Sie leicht zu pflegende Sträucher und Stauden. Auch verschiedene Gräser sind gut geeignet.
Es mag reizvoll erscheinen, Schilf für einen Gartenteich zu verwenden. Für Einsteiger ist es nicht geeignet. Schilf eignet sich nur für Teiche einer entsprechenden Größe, beispielsweise für Naturteiche. Es vermehrt sich rasant und ist auch schwer zu teilen.
Für Einsteiger sind Wasserpflanzen geeignet, die langsam wachsen und sich nicht so schnell vermehren. Am besten pflanzen Sie Ihre Wasserpflanzen in Pflanzkörbe. So können Sie die Pflanzen leicht aus dem Wasser nehmen, um sie zu pflegen und zu teilen.
Tipp:
Nicht immer müssen Sie Teichpflanzen kaufen. Fragen Sie Freunde, die auch einen Gartenteich haben, ob Sie von ihnen Pflanzen bekommen könnten. Sie können auch eine Tauschbörse für Pflanzen besuchen und dort neben Pflanzen auch hilfreiche Tipps von anderen Teichbesitzern bekommen.
7. Diese Pflanzen eignen sich für Einsteiger
Wasserpflanzen bringen nicht nur Leben in den Gartenteich, sondern sie können auch einen Beitrag zu sauberem Wasser leisten und das Wasser mit Sauerstoff anreichern. Die Pflanzen können auch als Versteck für verschiedene Tiere dienen. Einige Pflanzen in der Uferzone locken mit ihren Blüten nützliche Insekten an.
Bei der Wahl der Pflanzen ist es wichtig, dass sie gut miteinander harmonieren, für die verschiedenen Wasserzonen geeignet sind und auch zur Größe des Teichs passen. Seerosen möchte jeder gern haben. Sie sind die Königinnen unter den Wasserpflanzen. Da sie ziemlich groß werden, sind sie für kleine Teiche nicht geeignet. Es gibt jedoch auch kleinwüchsige Seerosen, die Sie für kleinere Teiche und für die Flachwasserzone verwenden können. Die verschiedenen Arten von Seerosen stellen unterschiedliche Ansprüche an die Wassertiefe. Seekanne oder Teichmummel haben schöne Schwimmblätter, doch blühen sie nicht so üppig wie Seerosen. Sie sind für größere Teiche ebenfalls geeignet. Seerosen, Teichmummeln und Wasserkannen kommen mit wenig Pflegeaufwand aus. Sie sollten nur die abgeblühten Blüten und verrottete Blätter entfernen, damit sich daran keine Algen bilden.
Weitere Pflanzen, die sich für die Tiefwasserzone eignen, sind Schwimmendes Laichkraut, Krebsschere oder Wassernuss. Alle diese Pflanzen verlangen nicht viel Pflegeaufwand und eignen sich daher für Anfänger. Solche Schwimmpflanzen ziehen Nährstoffe aus dem Wasser und wirken der Algenbildung entgegen. Auch Wasserhahnenfuß, Hornkraut, Tausendblatt oder Froschbiss eignen sich für die Tiefwasserzone.
Gut geeignet für die Flachwasserzone sind Froschlöffel, Zungenhahnenfuß, Tannenwedel, Zwergkalmus, Schwanenblume oder Wasserschwertlilie. Auch diese Pflanzen machen mit der Pflege nicht viel Arbeit.
Perfekt für den Übergang von der Sumpfzone zur Uferzone eignen sich Blutweiderich, Bachbunge, Sumpfdotterblume, Wasserdost oder Mädesüß. Den Bereich, der an die Uferzone grenzt, können Sie beliebig mit Stauden bepflanzen.
8. Pflege der Pflanzen
Sie sollten, wenn Sie Algen aus dem Teich entfernen und die Wasserwerte kontrollieren, auch abgestorbene Blätter und Blüten von den Pflanzen entfernen, damit nicht unnötige Nährstoffe ins Wasser gelangen. Im Frühjahr und im Herbst, wenn Sie den Teich reinigen, stutzen Sie zu groß gewordene Pflanzen, entfernen abgestorbene Teile und teilen Pflanzen, die sich zu stark vermehrt haben.
9. Fische - Ja oder nein?
Legen Sie einen Gartenteich an, denken Sie wahrscheinlich auch daran, Fische einzusetzen. Das ist aber kein Muss. Haben Sie Pflanzen in Ihrem Gartenteich, können sich verschiedene Tiere wie Frösche oder Molche von selbst ansiedeln. Möchten Sie Fische einsetzen, sollten Sie an solche Arten denken, die sich für Einsteiger eignen und eine gute Hilfe bei der Algenbekämpfung sind. Koi-Karpfen eignen sich nur für größere Teiche und definitiv nicht für Anfänger. Zu empfehlen sind heimische Fische, da sie auch im Teich überwintern können. Solche Fische sind auch ziemlich robust und wenig anfällig gegen Krankheiten.
Bei der Wahl der Fische sollten Sie berücksichtigen, wie viel Platz die verschiedenen Arten benötigen. Wollen Sie mehrere Arten von Fischen einsetzen, sollten Sie darauf achten, dass sie gut miteinander harmonieren.
Moderlieschen sind friedlich und kommen gut mit anderen Fischen aus. Da es sich um gesellige Schwarmfische handelt, sollten Sie mindestens zehn Tiere halten. Elritzen oder Rotfedern bieten eine gute Gesellschaft für die Moderlieschen.
Fazit
Wünschen Sie sich einen Gartenteich, sollten Sie sich überlegen, ob Sie genügend Zeit für die Pflege haben. Sie sollten zuvor einige Überlegungen treffen und den Teichbau gut planen. Ein Folienteich ist auf Dauer besser als ein Fertigteich. Für Ihren Teich benötigen Sie eine Pumpe mit Filter und die geeignete Ausstattung für die Reinigung. Ihren Teich sollten Sie zweimal im Jahr reinigen. Pflanzen, die langsam wachsen und sich nicht so schnell vermehren, sind für Einsteiger zu empfehlen.
Ihr blauteich.de Team