Damit Sie an Ihrem Gartenteich Freude haben, kommt es auf das biologische Gleichgewicht an. Egal, wie groß Ihr Teich ist, kommen Sie zumeist nicht ohne die passende Technik aus. Auch ein Teichfilter gehört dazu. Er kann zu einem stabilen biologischen Gleichgewicht beitragen, da natürliche Zu- und Abläufe für den Wasseraustausch in einem künstlichen Gartenteich fehlen. Die natürliche Teichreinigung funktioniert zumeist nur in größeren Teichen von allein. Welchen Filter sollten Sie kaufen? Dieser Beitrag informiert über die verschiedenen Arten von Teichfiltern und über die Kaufkriterien.
Warum Sie auf einen Teichfilter nicht verzichten sollten
Der Teichfilter leistet in einem künstlich angelegten Gartenteich einen wichtigen Beitrag für sauberes Wasser. Da der Wasseraustausch nicht durch natürliche Zu- und Abläufe sowie einen Bodenkontakt erfolgen kann, ist ein Filter für die Reinigung des Wassers notwendig. Filter absorbieren Schadstoffe und überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser. Zeolith ist ein Bestandteil vieler Filter. Dieses Material nimmt Phosphat aus dem Wasser auf. Ist zuviel Phosphat vorhanden, wird die Algenbildung begünstigt. Der Teichfilter schafft optimale Lebensbedingungen für die pflanzlichen und tierischen Teichbewohner.
Kaufkriterien für einen Teichfilter
Welchen Teichfilter sollen Sie kaufen? Es gibt
- Druckfilter
- Durchlauffilter
- Unterwasserfilter
- Modulfilter
- UVC-Filter
- Filter mit nachgeschalteten Pumpen.
Bei der Auswahl des Filters spielen verschiedene Kriterien eine Rolle. Sie sollten die Teichgröße, den Fischbesatz und den Standort Ihres Gartenteichs berücksichtigen.
Wasservolumen als Auswahlkriterium
Die Teichgröße bestimmt das Wasservolumen Ihres Teichs. Bei Fertigteichen ist das Wasservolumen meistens in den Angaben des Herstellers zu finden. Haben Sie den Teich selbst angelegt und wissen Sie das Teichvolumen nicht, können Sie es berechnen. Das mag mitunter kompliziert sein, gerade dann, wenn der Teich eine unregelmäßige Form hat. Haben Sie Ihren Teich neu angelegt und füllen Sie ihn zum ersten Mal, können Sie das Wasservolumen über die Wasseruhr messen.
Möchten Sie das Wasservolumen berechnen, müssen Sie Ihren Teich zuerst ausmessen. Bei einem eckigen Teich berechnen Sie das Wasservolumen, indem Sie Länge, Breite und Tiefe miteinander multiplizieren. Das Volumen in Kubikmeter können Sie in Liter umrechnen. Ist Ihr Teich rund, können Sie eine vereinfachte Formel anwenden. Sie multiplizieren Länge, Breite und Tiefe miteinander und halbieren diesen Wert.
Handelt es sich um eine Teichlandschaft mit mehreren Zonen wie Uferzone, Flachwasserzone und Tiefwasserzone, sollten Sie den Teich in mehrere Bereiche aufteilen und für jeden Bereich nach der vereinfachten Formel das Volumen berechnen. Um das Wasservolumen zu ermitteln, addieren Sie die Volumina der einzelnen Bereiche.
Sie sollten eine Reserve berücksichtigen. Da jede Teichsaison anders verläuft und durch veränderte Bedingungen gekennzeichnet ist, wird der Filter unterschiedlich stark belastet. Die Reserve sollte bei 15 bis 20 Prozent liegen. Der Filter benötigt dann weniger Wartung. Hat Ihr Teich beispielsweise ein Volumen von 10.000 Litern, müssen Sie bei einer Reserve von 20 Prozent eine Filterleistung von 12.000 Litern wählen.
Fischbesatz und Teichfilter
Bei der Wahl der Filterleistung sollten Sie Ihren Fischbestand berücksichtigen. Sind viele Fische in Ihrem Teich, sollte die Filterleistung höher sein. Auch die Art der Fische spielt eine Rolle. Fische, die den Grund des Teiches nach Nahrung durchsuchen, wühlen viele Sedimente auf. Das, was von den Fischen nicht gefressen wird, sollte vom Filter aufgenommen werden. Die Filterleistung können Sie berechnen, indem Sie die Körperlänge der Fische in Zentimeter mit einem Wasservolumen von 5 Litern multiplizieren. Das Ergebnis multiplizieren Sie mit der Anzahl der Fische.
Einige Experten empfehlen, dass Sie pro Kilogramm Fisch einen Kubikmeter Wasser ansetzen sollten. Das ungefähre Gewicht aller im Wasser befindlichen Fische können Sie nur schätzen. Kleine Fische wie Moderlieschen oder Bitterlinge müssen Sie nicht berücksichtigen. Ein Bitterling wiegt ungfähr 20 Gramm. Diese kleinen Fische fallen beim Filtersystem kaum ins Gewicht.
Auch bei den Fischen sollten Sie eine Reserve berücksichtigen, da sich einige Fische rasant vermehren können.
Standort des Teichs
Ihr Gartenteich sollte etwa fünf bis sechs Stunden Sonne am Tag abbekommen. Im Idealfall liegt ein Teil des Teichs den gesamten Tag im Schatten oder Halbschatten. Der Sauerstoffgehalt im Teich sinkt bei höheren Wassertemperaturen. Das begünstigt die Algenbildung. Teichwasser und Teichfilter werden dadurch stärker beansprucht. Bekommt Ihr Teich viel Sonne ab, sollten Sie an eine Reserve von 25 Prozent denken.
Angaben, auf die Sie beim Kauf achten sollten
Kaufen Sie ein Filtersystem, sollten Sie die Angaben des Herstellers genau beachten.
In den Produktnamen ist oft die maximale Filterleistung angegeben. Die Angabe 5000 im Produktnamen steht dafür, dass Sie den Filter für einen Teich mit einem Volumen von 5.000 Litern verwenden können. Da es sich um die maximale Filterleistung handelt, sollten Sie beachten, dass Ihre Reserve in der Angabe bereits berücksichtigt ist. Zumeist gelten diese Herstellerangaben für Teiche ohne Fische. Haben Sie Fische im Teich oder möchten Sie Fische einsetzen, sollten Sie auf die Angabe "Teichvolumen mit Fischbesatz" achten.
Sie sollten beim Kauf des Filtersystems auf die Angaben zu den Filtermedien achten. Als Filtermedien sind meistens Filtermatten und Filterschwämme mit verschiedener Dichte vorhanden. Darüber hinaus sind als Filtermedien häufig Biokörper, Bioballs oder Bioringe enthalten. Diese Filtermedien sorgen für die mechanische und die biologische Reinigung. Sie sollten darauf achten, dass für die Wartung eine Reinigungsfunktion vorhanden ist. Die Filtermedien können gereinigt werden, ohne dass Sie den Teichfilter öffnen müssen. Wie die Reinigung erfolgt, hängt von der Art des Filters ab.
Aufbau der Filtermedien
Bevor Sie einen Teichfilter kaufen, sollten Sie sich damit vertraut machen, wie die Filtermedien aufgebaut sind. Für kleine und mittlere Teiche eignet sich ein Filter mit drei Stufen. Zuerst läuft das Wasser meistens durch ein grobporiges Filtermedium, das häufig ein Schwamm ist und grobe Verschmutzungen abfängt. Das danach folgende Filtermedium ist etwas feinporiger und fängt Schwebstoffe sowie kleinere Verschmutzungen ab. Zum Schluss läuft das Wasser durch ein feinporiges Filtermedium. Diese feinen Poren sorgen für eine große Fläche, auf der sich viele Bakterien ansiedeln können. Diese Bakterien wandeln Giftstoffe wie Ammonium oder Nitrit in ungiftige Stoffe um.
Neben Schwämmen bieten auch andere Filtermedien eine große Oberfläche zur Ansiedlung von Bakterien. Abhängig vom Hersteller haben diese Filtermedien unterschiedliche Bezeichnungen. Als Medien können auch Zeolith, das Phosphor bindet, sowie Lavasplitt verwendet werden. Zeolith hat eine begrenzte Aufnahmefähigkeit. Sie sollten es nach vier bis sechs Wochen austauschen.
Druckfilter
Ein Druckfilter ist für kleinere und mittlere Teiche mit einem Volumen bis zu 30.000 Litern geeignet. Mit Druck wird das Wasser durch die Teichpumpe in das Filtersystem gepumpt. Das Wasser durchläuft mehrere Reinigungsstufen, bevor es durch einen Schlauch mit Druck in den Teich zurückgeführt wird. Einen Druckfilter können Sie oberhalb und unterhalb der Wasseroberfläche platzieren. Ein Bachlauf oder Wasserfall kann gespeist werden, ohne dass Sie den Filter direkt an der Quelle aufstellen müssen. Ein Druckfilter lässt sich aufgrund der kompakten Bauweise gut in die Teichlandschaft integrieren. Er kann bis zu den Verschlüssen eingegraben werden. Um diese Filter nahezu unsichtbar zu machen, bieten einige Hersteller Filtercaps in verschiedenen Optiken an. Druckfilter können Sie auch als Komplettsets mit Teichpumpe und UVC-Klärer kaufen. Die Teichpumpe ist auf das Filtersystem abgestimmt.
Einen Druckfilter müssen Sie zumeist zur Reinigung öffnen. Sie können die Filtermedien entnehmen und ausspülen. Damit der Filter wieder ordnungsgemäß funktioniert, sollten Sie auch das Filtergehäuse auswaschen.
Druckfilter verfügen mitunter auch über eine integrierte Reinigungsfunktion. Der Wasserfluss wird dann im laufenden Betrieb umgeleitet. Im Gehäuse werden die Filtermedien mit sauberem Teichwasser ausgespült. Über einen dritten Schlauchanschluss läuft das Schmutzwasser ab. Die Reinigung ist abgeschlossen, wenn nur noch klares Wasser nachläuft. Der Wasserfluss wird dann wieder umgeleitet.
Durchlauffilter
Ein Durchlauffilter kann außerhalb des Teichs platziert werden und funktioniert ohne Druck. Eine Teichpumpe befördert das Wasser zum Filtergehäuse. Ohne Druck durchläuft das Wasser mehrere Filterkammern, um dann durch ein Ablaufrohr zurück in den Teich zu laufen. Durchlauffilter müssen im Gegensatz zu Druckfiltern immer oberhalb des Wasserspiegels platziert werden. Wollen Sie einen Bachlauf oder Wasserfall speisen, müssen Sie den Filter direkt an der Quelle aufstellen.
Durchlauffilter können Sie auch als Komplettsets mit Pumpe und UVC-Wasserklärer kaufen.
Ist keine Reinigungsfunktion vorhanden, lässt sich ein Durchlauffilter nicht so leicht reinigen. Während des laufenden Betriebs können Sie einzelne Filterschwämme entnehmen und reinigen. Wollen Sie den Durchlauffilter komplett reinigen, müssen Sie den Durchlauffilter außer Betrieb nehmen. Schwämme und Gehäuse können Sie dann gründlich reinigen.
Ein Durchlauffilter sollte mit einem Schmutzablass am Boden der Filterkammer verfügen. Ablagerungen, die sich am Boden der Filterkammer befinden, lassen sich einfach ausspülen.
Unterwasserfilter
Ein Unterwasserfilter ist für kleinere Folienteiche und Fertigteichbecken mit bis zu 5.000 Litern Wasservolumen geeignet, da er nur eine begrenzte Filterleistung hat. Oftmals vereinen Unterwasserfilter die Funktionen von Teichfilter und Wasserspielpumpe. Wasserspeier oder kleinere Bachläufe können über einen weiteren Anschluss gespeist werden. Da im Gehäuse Pumpe und Filter untergebracht werden müssen, ist für das Filtermaterial nur wenig Platz vorhanden. Die Leistung des Wasserdrucks nimmt mit zunehmender Verschmutzung ab. Unterwasserfilter eignen sich nicht für stark belastete Teiche und für Fischteiche. Solche Filter können Sie in kleinen Pflanzenteichen verwenden, wenn Sie ein Wasserspiel integrieren möchten. Sie sind eine Alternative zu reinen Wasserspielpumpen.
Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass der Unterwasserfilter mit einem UVC-Klärer ausgestattet ist.
Möchten Sie einen Unterwasserfilter reinigen, müssen Sie ihn vollständig aus dem Wasser nehmen und zerlegen. Abhängig von der Verschmutzung sollten Sie den Unterwasserfilter alle zwei bis vier Wochen reinigen. Der Unterwasserfilter ist in der Entnahme des Filters und in der Reinigung aufwendiger als Durchlauf- oder Druckfilter.
Modulfilter
Ein Modulfilter eignet sich für Teiche mit wertvollen und empfindlichen Fischen. Mehrere Module werden hintereinander geschaltet. Jedes Modul hat ein eigenes Gehäuse und kann von oben geöffnet werden. Jedes Element ist mit einem Bodenablauf ausgestattet. Modulfilter bestehen zumeist aus drei Modulen:
- Pumpe, die unter der Wasseroberfläche des Teichs platziert werden sollte
- Grobschmutzfilter, der größere Schmutzpartikel entfernt
- Feinschmutzfilter für feinen Schmutz, der mit porösem Schaumstoff- oder Schwammmaterial ausgestattet ist
Das dritte Modul dient der biologischen Reinigung. Für Fische giftige Stickstoffverbindungen werden von Bakterien abgebaut.
Zusätzlich können Sie je nach Bedarf weitere Module zwischen- oder nachschalten. Ein Modulfilter hat den Vorteil, dass Sie ihn an Ihren Bedarf anpassen können. Um Phosphat aus dem Wasser zu entfernen, können Sie zusätzlich ein Modul für die chemische Reinigung integrieren.
UVC-Filter
Ein integrierter UVC-Klärer ist Bestandteil vieler Teichfilter. Er entfernt Schwebealgen, Bakterien und Keime aus dem Wasser. Der UVC-Klärer muss nicht immer eingeschaltet werden. Er kann bei starken Algenblüten hilfreich sein.
Ein UVC-Filter ist ein Vorklärgerät. Das Wasser wird im Gerät an einer UV-Lampe vorbeigeleitet. Dabei werden Mikroben, Pilze und andere Keime abgetötet. Da die Oberfläche der Algen angegriffen wird, verklumpen die Bakterien. Sie können bereits im Vorfilter aus dem Wasser gefiltert werden.
Ein UVC-Vorklärgerät können Sie auch ohne Filter betreiben. Das ist sinnvoll, wenn Sie Fische züchten und dafür das Wasser entkeimen möchten.
Filter mit nachgeschalteten Pumpen
Bei einigen Filtern ist die Pumpe vorgeschaltet, doch gibt es auch Filter mit nachgeschalteten Pumpen. Sie sind nur dann geeignet, wenn die Wasseroberfläche auf derselben Höhe wie der Filter liegt. In einer Kammer, die an den Filterablauf angeschlossen wird, ist die Pumpe verbaut. Das Wasser strömt automatisch in die Filterkammer. Die Zuleitung für den Filter kann sich unmittelbar unterhalb der Wasseroberfläche befinden, doch kann das Wasser auch auf dem Untergrund des Teichs aufgenommen werden. Der Wasserspiegel in der Filterkammer reduziert sich, wenn die Pumpe in der nachgeschalteten Kammer aktiv ist. Teichwasser kann dann nachfließen.
Von der Pumpe kann nur Wasser angesaugt werden, das bereits vom Filter gereinigt wurde. Verstopfungen der Pumpe durch Verschmutzungen sind daher nicht möglich. Daher ist eine konstante Leistung und eine lange Lebensdauer der Pumpe gewährleistet. Solche Filtersysteme eignen sich zur Einspeisung von Bachläufen.
Komplettsets mit aufeinander abgestimmten Komponenten
Komplettsets haben den Vorteil, dass alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Sie garantieren stets eine optimale Filterleistung. Solche Komplettsets sind günstiger als der Einzelkauf der Komponenten.
Fazit
Ein Teichfilter ist wichtig für ein biologisches Gleichgewicht und für sauberes Teichwasser. Sie sollten auf die Filterleistung achten, die dem Wasservolumen Ihres Teichs entsprechen sollte. Befinden sich Fische in Ihrem Teich, sollte vom Hersteller angegeben sein, dass sich der Filter für ein Teichvolumen mit Fischbesatz eignet. Kriterien für den Kauf des Filters sind das Wasservolumen, der Fischbesatz und der Standort des Teichs. Es gibt verschiedene Arten von Filtern, die Sie abhängig vom Teichvolumen kaufen können. Komplettsets mit Pumpe und UVC-Klärer sind geeignet, da alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Sie sind günstiger als der Einzelkauf der verschiedenen Komponenten.
Ihr blauteich.de Team