Libellen sind wunderschön anzusehen und wahre Flugkünstler. Sie halten sich gern am Wasser auf und sind an Gartenteichen gern gesehene Gäste. Mit verschiedenen Pflanzen können Sie Libellen an Ihrem Teich anlocken und in den Sommermonaten auch als Dauergäste behalten. Die Libellen gehören zu den ältesten Insekten der Welt und konnten aufgrund ihrer Entwicklungsstrategie im Wasser und an Land sogar die Dinosaurier überleben. Bereits vor 300 Millionen Jahren gab es Libellen, die mit einer Flügelspannweite bis zu 70 Zentimetern jedoch deutlich größer als die heutigen Libellen waren.
Das Leben von Libellen
Um zu wissen, wie Sie Libellen an Ihrem Gartenteich ansiedeln können, sollten Sie sich näher mit der Lebensweise dieser faszinierenden Großinsekten vertraut machen. Auch wenn diese Tiere noch unter so furchterregenden Namen wie Augenbohrer oder Teufelsnadel bekannt sind, stechen sie nicht und sind nicht giftig. Sie sind völlig unschädlich und Menschen gegenüber eher scheu. Sie sind allerdings ziemlich gefräßige Räuber und dezimieren die Mücken um Ihren Gartenteich.
Die meiste Zeit leben die Libellen als Larven, doch sind die Larven nur schwer von den fertig ausgebildeten Insekten (Imago) zu unterscheiden. Die Paarung dieser Schönheiten ist ein faszinierendes Naturschauspiel, das Sie mit etwas Glück an Ihrem Gartenteich beobachten können. Mit seinen Hinterleibsanhängseln fasst das Männchen das Weibchen am Kopf, während das Weibchen das Hinterleibsende an das Begattungsorgan des Männchens führt. So entsteht ein Paarungsrad, das eigentlich kein Rad ist, sondern eher an ein Herz erinnert. Zur Eiablage wird das Weibchen meistens vom Männchen begleitet. So geht das Männchen sicher, dass das Weibchen nicht noch von einem weiteren Männchen begattet wird.
Das Weibchen legt die Eier in Uferschlamm, direkt ins Wasser oder in Pflanzenteile. Aus den Eiern schlüpfen die Larven, die bis zu fünf Jahre im Wasser verbringen. In diesem Stadium häuten sie sich bis zu 15 Mal. Die geschlüpften Junglibellen sind noch empfindlich und daher eine leichte Beute für Frösche oder Vögel. Die fertig ausgebildeten Libellen leben nur noch wenige Wochen.
Libellen als gefräßige Räuber
Libellen sind nicht nur faszinierend und wunderschön, sondern sie sorgen auch dafür, dass Sie sich nicht über Mücken an Ihrem Teich ärgern müssen. Die jungen Larven fressen Zooplankton und Einzeller. Im späteren Larvenstadium wird ihr Hunger schon größer, sodass sie auch Kleinkrebse, Wasserinsekten, Kaulquappen und Jungfische fressen. Mit ihrer zu einer Fangmaske umgebildeten Unterlippe können sie blitzschnell zuschnappen und fressen auch Blattläuse, Mücken oder Fliegen.
Es ist also nicht nur sinnvoll, Libellen anzusiedeln, da sie hübsche Flugkünstler sind, sondern auch, um die Blattlaus- oder Mückenplage einzudämmen.
Bevorzugte Lebensräume von Libellen
Möchten Sie Libellen an Ihrem Gartenteich ansiedeln, müssen Sie mehr über deren bevorzugte Lebensräume wissen. Libellen brauchen saubere Gewässer und sind auch gerne an Ihrem Gartenteich zu Gast, wenn das Wasser sauber ist und viele Pflanzen vorhanden sind. Die Flugakrobaten freuen sich über eine üppige Uferbepflanzung, da sie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 Stundenkilometern Mücken und Blattläuse mit den Beinen von den Blättern fangen.
Sie benötigen Pflanzen im Wasser, doch sollten auch genügend Freiflächen ohne Pflanzen vorhanden sein. Die schillernden Tiere fühlen sich vor allem an großen Gartenteichen wohl. Da die Libellen leichte Beute besonders für größere Fische sind, sollten Sie auf Fische möglichst verzichten, wenn Sie sich Libellen an Ihrem Teich wünschen. Fische fressen Libellenlarven und würden den Bestand an Libellen sofort dezimieren. Auch Fischkot mögen die Libellenlarven nicht, da er die Wasserqualität deutlich verschlechtert.
Um Libellen anzusiedeln, sollte die Wassertiefe an den tiefen Stellen in Ihrem Teich mindestens bei 80 Zentimeter liegen. Der Teich muss tief genug sein, damit er nicht bis zum Grund zufriert, da die Larven darin überwintern. Libellenlarven bevorzugen einen Untergrund aus Lehm, Kies und Sand. Der ideale Lebensraum für die Libellen und deren Larven ist daher ein Naturteich, der ohne Technik wie Filter oder Pumpen auskommt.
Pflanzen dienen als Kletter- und Versteckmöglichkeiten für die Larven. Die Larven häuten sich an den Stängeln der Pflanzen. Aus dem Wasser ragende Pflanzenteile sind außerdem gute Landeplätze für die fertig ausgebildeten Insekten.
Überwintern von Libellenlarven im Gartenteich
So wie alle Tiere wollen auch die Libellen das Überleben ihrer Art sichern und wenden dazu verschiedene Strategien an. Bei einigen Arten legen die Weibchen ihre Eier zeitlich versetzt im gleichen Teich ab, während die Weibchen anderer Arten mehrere Teiche zur Eiablage ansteuern. Einige Arten beginnen bereits im Mai mit der Paarung, die bis in den August dauern kann. Die Weibchen legen mitunter ihre Eier noch im Spätsommer oder im Frühherbst ab. Es dauert einige Wochen, bis die Larven schlüpfen. Die Larven überwintern dann im Teich. Die Eiablage kann aber mitunter auch erst im Spätherbst erfolgen, sodass die Larven dann erst im Frühjahr schlüpfen. Sie sollten daher die Pflanzen in Ihrem Gartenteich erst im zeitigen Frühjahr zurückschneiden.
Was Libellen überhaupt nicht mögen: Menschliche Ordnung
Das Wasser in Ihrem Gartenteich sollte sauber sein, doch Ordnung, die von vielen Menschen geliebt wird, mögen die Libellen nicht. Sie sollten Ihre Wasserpflanzen möglichst nicht aus dem Teich nehmen und nur moderat zurückschneiden. Werden die Pflanzen häufig ausgetauscht, da sie nicht mehr gefallen, mögen das die Libellen überhaupt nicht. Sie ziehen sich dann zurück. Bei der Umgestaltung Ihres Teichs wird der Lebensraum der Larven zerstört.
Pflanzen, die Libellen anlocken
Um Libellen anzulocken und die Mücken an Ihrem Gartenteich zu dezimieren, können Sie den Uferbereich Ihres Teichs mit den geeigneten Pflanzen gestalten. Auch in der Flachwasserzone und direkt im Wasser kommt es auf die richtigen Pflanzen an, damit sich Libellen und deren Larven wohlfühlen. Diese Pflanzen sind geeignet:
- Sumpfiris
- Laichkraut
- Wasserpest
- Wasserdost
- Wiesen- oder Ziersalbei
- Sumpfseidenpflanze
- Sonnenhut.
Viele dieser Pflanzen, beispielsweise Sonnenhut, Sumpfseidenpflanze und Ziersalbei, werden nicht nur gerne von Libellen angesteuert, sondern haben auch einen hohen Schmuckwert. Auch Büsche, die viele Insekten anlocken, beispielsweise Sommerflieder, eignen sich für die Gestaltung des Uferbereichs. Sie werden von Schmetterlingen, Bienen, Hummeln, aber auch von Libellen geliebt.
Arten von Libellen
In Mitteleuropa gibt es ungefähr 80 Libellenarten, doch nur einige kommen auch am heimischen Gartenteich vor. Grundsätzlich wird zwischen Klein- und Großlibellen unterschieden. Kleinlibellen sind nicht länger als 4 Zentimeter und haben einen schlanken Körperbau. Der Augenabstand der Kleinlibellen ist groß.
Großlibellen können bis zu 8 Zentimeter lang werden, während der Körperbau eher gedrungen ist. Bei den Großlibellen stoßen die Augen fast an der Kopfmitte zusammen.
Das sind die am häufigsten an Gartenteichen vorkommenden Arten:
Plattbauch-Libelle
Mit einer Länge von mehr als 5 Zentimetern gehört die Plattbauch-Libelle zu den Großlibellen. Die männliche Plattbauch-Libelle hat einen etwas abgeplatteten blaugrauen Hinterleib, während der Hinterleib der Weibchen bräunlich-gelb ist. Die Plattbauchlibelle hat Mücken zum Fressen gerne und paart sich von Mai bis Anfang August. Die Entwicklung der Larven dauert bis zu drei Jahren.
Hufeisen-Azurjungfer
Die Hufeisen-Azurjungfer wird nur etwa 3 Zentimeter lang und hat einen schlanken, blauen Körper mit auffallend großen Flügeln. Der Hinterleib der Weibchen ist an der Oberseite schwarz gefärbt. Die Hufeisen-Azurjungfer paart sich von Mai bis September. Die Larven entwickeln sich in drei bis zwölf Monaten.
Blutrote Heidelibelle
Der Körper der Blutroten Heidelibelle ist eher schlank und auffallend rot gefärbt. Die Larven entwickeln sich über ein Jahr. Die Blutrote Heidelibelle paart sich von Juli bis September und mag pflanzenreiche Gewässer.
Große Pechlibelle
Die Große Pechlibelle wird nur etwa 3 Zentimeter lang und hat einen schlanken, lackschwarz gefärbten Körper mit türkisfarbenem Hinterleib. Die Libelle paart sich von Mai bis September. Die Larvenentwicklung erstreckt sich über ein Jahr.
Große Königslibelle
Mit einer Körperlänge von bis zu 8 Zentimetern gehört die Große Königslibelle zu den Großlibellen und zu den schönsten Gästen an Ihrem Gartenteich. Der Hinterleib des Männchens ist hellblau mit einem schwarzen Muster, während das Weibchen einen grünlich-blauen Hinterleib mit bräunlicher Zeichnung hat. Die Libelle paart sich von Mitte Juni bis Mitte August und bevorzugt pflanzenreiche Gewässer. Die Larven entwickeln sich über ein bis zwei Jahre.
Blaugrüne Mosaikjungfer
Die Blaugrüne Mosaikjungfer wird bis zu 8 Zentimeter lang. Ihr Körper ist mit einem blau-grün-schwarzem Muster überzogen, das wie ein Mosaik aussieht. Sie zählt zu den Edellibellen und ist zweifellos eine der Schönsten ihrer Art. Sie ist häufiger Gast an Gartenteichen und paart sich vom Frühjahr bis in den Spätherbst. Die Larven entwickeln sich innerhalb von zwei Jahren.
Fazit
Libellen fühlen sich am Gartenteich wohl, wenn das Wasser sauber ist und sich viele Pflanzen dort befinden. Sie sind nicht nur wunderschön, sondern sie dezimieren auch Mücken und Blattläuse. Sind die Bedingungen in Ihrem Gartenteich gut, können sich dort auch die Larven Ihrer Libellen entwickeln. Das Larvenstadium dauert bis zu fünf Jahren, während die fertig ausgebildeten Insekten nur wenige Wochen leben. Sollen sich in Ihrem Gartenteich Libellen ansiedeln, sollten Sie den Uferbereich mit vielen Pflanzen gestalten. Auf Fische im Teich sollten Sie verzichten, da die Larven eine leichte Beute für sie sind.
Ihr blauteich.de Team