Mücken können zu einer echten Plage werden, vor allem an heißen Sommertagen. Ein Gartenteich ist ein Ort der Entspannung, doch gerade hier halten sich Mücken gerne auf. Als stehendes Gewässer bietet der Gartenteich bereits im Frühjahr ideale Bedingungen für die Eiablage der Mücken. Die Stiche sind nicht nur äußerst unangenehm, da sie jucken, sondern sie können sich auch entzünden und zu schwerwiegenden Infektionen führen. Nicht zu vergessen sind verschiedene Krankheiten, die von Mücken übertragen werden können und auch in Deutschland auf dem Vormarsch sind. Umso wichtiger ist es daher, dass Sie die Mücken in Ihrem Teich bekämpfen.
Warum Sie etwas gegen die Mücken tun sollten
Jeder kennt das Problem: Sie sitzen an einem warmen Sommerabend draußen, lassen den Tag vielleicht am Grill ausklingen, da trüben die Mücken ihre Freude. Sie werden aktiv und stechen. Auch die Mücken lieben laue Sommerabende mit hohen Temperaturen. Sie lassen keine Ruhe und stechen. Es sind übrigens nur die Weibchen, die Blut saugen. Sie benötigen es, um ihre Eier zu produzieren. Die Stiche sind äußerst unangenehm und können sich entzünden. In den Medien wurde 2017 gemeldet, dass sich das Dengue-Fieber auch in Deutschland ausbreitet. Nicht nur Dengue, sondern auch andere Erkrankungen können durch die blutsaugenden Plagegeister übertragen werden. Ein Gartenteich bietet als stehendes Gewässer ideale Bedingungen für die Mücken, um sich zu vermehren. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um einen Zierteich mit Wasserpflanzen, einen Molchteich, einen Teich mit Fischen oder einen Schwimmteich handelt. Teiche sind stehende Gewässer, die von den Mücken für die Eiablage genutzt werden. Es ist daher wichtig, die lästigen Mücken zu bekämpfen.
Der Gartenteich als Brutstätte für Mücken
Mücken, auch Nematocera genannt, lieben Sümpfe, Feuchtgebiete und Gewässer. Stehende Gewässer, zu denen Gartenteiche gehören, sind die beliebtesten Brutplätze für die Mücken. Die Stechmücke ist die am häufigsten vorkommende Mückenart an Gartenteichen.
Bei einer Wassertemperatur von 15 Grad Celsius lassen die Mücken nicht mehr auf sich warten. Oft suchen sie Ihren Gartenteich schon Mitte Mai heim. Je kleiner Ihr Teich ist, umso schneller kann er sich erwärmen und umso zeitiger treten die Mücken auf den Plan. In Regentonnen kommen die Mücken bereits bei einer längeren warmen Periode im Frühjahr, da sich das Wasser schnell erwärmt. Hat Ihr Gartenteich die entsprechende Temperatur erreicht, verbreiten sich die Mücken.
Hat die Mücke ein geeignetes Plätzchen gefunden, wo sie ungestört ist, legt sie die Eier direkt auf die Wasseroberfläche ab. Mücken paaren sich von März bis Oktober. Weibliche Mücken, die sich aus den Larven entwickeln, sind äußerst reproduktionsfreudig. Eine einzelne Mücke kann zwischen 100 bis 200 Eier ablegen. Mit dem ersten Kälteeinbruch ist es mit der Vermehrung längst noch nicht erledigt.
Im Herbst suchen die ziemlich robusten Weibchen einen kältegeschützten Platz, an dem sie überwintern können. Im Frühjahr legen sie dann wieder ihre Eier ab. Die Mückenplage beginnt von vorn. Werden nicht die richtigen Maßnahmen zur Bekämpfung eingeleitet, bleiben die Mücken und machen Ihnen weiterhin das Leben schwer.
Wie Sie der Mückenplage vorbeugen können
Haben Sie Ihren Gartenteich gerade erst angelegt, sollten Sie bereits die geeigneten Vorkehrungen treffen, damit die Mücken gar nicht erst kommen. Diese Maßnahmen sind auch wichtig, wenn Sie die Mücken erfolgreich bekämpft haben.
Wasserbewegungen
Mücken bevorzugen für die Eiablage stille, ruhige Gewässer. Bewegt sich das Wasser, suchen die Weibchen nach einem ruhigeren Brutplatz. Wasserbewegungen schaffen Sie mit einem Springbrunnen oder einem künstlich angelegten Wasserfall. Die Mücken mögen das gar nicht und bleiben fern. Mücken sind auch in der Nacht aktiv. Benutzen Sie zur Säuberung des Teichwassers eine Filteranlage, sollten Sie sie auch in der Nacht laufen lassen, um die Mücken zu vertreiben.
Moskitonetz
Moskitonetze sind für den Mückenschutz an Türen und Fenstern gedacht, doch können sie auch gute Dienste leisten, wenn sie über den Teich gespannt werden. Mücken verziehen sich, da sie ihre Eier dann nicht auf der Wasseroberfläche ablegen können.
Schlamm im Teich reduzieren
Reinigen Sie Ihren Teich mindestens ein mal pro Jahr komplett. Entfernen Sie den Teichschlamm mit einem Teichschlammsauger und helfen Sie so einer hohen Steckmückenpolulation vorzubeugen.
Maßnahmen zur Mückenbekämpfung
Um die lästigen Stechmücken loszuwerden, können Sie verschiedene Maßnahmen treffen. Sie können die Mücken töten, aber auch vertreiben.
Bekämpfung der Mückenlarven
Sie sollten den Fokus auf die Bekämpfung der Mückenlarven legen. Die Mückenlarven sind dafür verantwortlich, dass die Mücken zu einer Plage werden. Mit der Bekämpfung der Mückenlarven unterbrechen Sie den Kreislauf und können verhindern, dass die Plage in der nächsten Saison wieder aufs Neue beginnt. Mückenlarven können Sie an verschiedenen Merkmalen erkennen:
- zuckende Bewegungen über im Wasser
- kleine schwarze Körper
- Kopf unter Wasser
- verstecken sich bei drohender Gefahr zwischen den Pflanzen im Teich oder tauchen unter.
Mückenlarven manuell abfischen
Die einfachste Möglichkeit, um die lästigen Mückenlarven loszuwerden, ist das manuelle Abfischen von der Wasseroberfläche mit einem engmaschigen Kescher. Das Netz eignet sich zur Reinigung der Wasseroberfläche von Blütenpollen oder Laub.
Bevor sich die Mückenlarven verpuppen, durchlaufen sie vier verschiedene Stadien. Das kann abhängig von der Umgebungstemperatur bis zu drei Wochen dauern. Entdecken Sie die Mückenlarven auf der Wasseroberfläche Ihres Gartenteichs, können Sie mit bloßem Auge nicht erkennen, in welchem Entwicklungsstadium sie sich befinden. Sie sollten daher sofort zum Kescher greifen. Das könnte sich als problematisch erweisen, da die Larven meistens bei Gefahr untertauchen. Bis Sie alle Mückenlarven erwischt haben, kann das einige Tage dauern.
Sie sollten folgendermaßen vorgehen:
- Nähern Sie sich Ihrem Gartenteich ruhig und ohne hastige Bewegungen.
- Bringen Sie den Kescher in Position über der Teichoberfläche.
- Positionieren Sie den Kescher so, dass Sie lange Bahnen ziehen können und ihn zum Umdrehen nicht herausnehmen müssen.
- Tauchen Sie den Kescher langsam zu Dreiviertel ins Wasser. So können Sie auch abtauchende Larven erwischen.
- Ziehen Sie den Kescher zügig ohne Stopp aus dem Wasser.
- Entsorgen Sie die abgefischten Larven in einem Plastikbeutel, wenn Sie stoppen müssen.
- Tauchen Sie den leeren Kescher wieder ein und fischen Sie weitere Larven ab.
- Versuchen Sie, auch die Zwischenräume der Teichpflanzen zu erreichen.
- Wiederholen Sie den Vorgang nach drei Stunden mindestens einmal. Dann sind die untergetauchten Larven wieder an der Wasseroberfläche.
Tipp: Sie müssen die abgefischten Mückenlarven nicht wegwerfen. Sie sind ein beliebtes Futter für Ihre Teichfische. Die Larven können Sie auch einfrieren und tiefgekühlt verfüttern.
Bekämpfung mit Fressfeinden
Für so manche Teichfische sind Mückenlarven eine echte Delikatesse. Das gilt nur, wenn die Fische zu den Fleischfressern zählen und sich für die Insektenlarven interessieren. Vielleicht schwimmen ja bereits solche Fleischfresser in Ihrem Gartenteich. So kann sich das Problem auf ganz natürliche Weise von selbst lösen. Gehen Sie sparsam mit dem Fischfutter um, damit Ihre Fische wirklich Appetit auf die Mückenlarven haben. Meinen Sie es mit der Fütterung zu gut, haben die Fische keinen Hunger auf Larven mehr.
Gute Larvenfresser sind
- Elritzen (Phoxinus phoxinus)
- Goldorfen (Leuciscus idus)
- Goldfisch (Carassius auratus)
- Rotauge (Rutilus rutilus)
- Schneiderkarpfen (Leucaspius delineatus)
- Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)
Libellen sind natürliche Fressfeinde für die Mückenlarven. Die fleischfressenden Insekten haben Larven und Kleininsekten an der Wasseroberfläche zum Fressen gern. Leider werden die Libellen in Mitteleuropa immer seltener. Die Chance, die Mückenlarven mit Libellen zu bekämpfen, ist daher nur gering.
Sie können Libellen jedoch gezielt mit bestimmten Pflanzen in der Nähe des Teichs anlocken. Die schmucken, großen Flugkünstler siedeln sich an solchen Pflanzen gerne an oder begeben sich dort auf Futtersuche. Gut geeignet sind
- Schilfgewächse (Phragmites)
- Hornkraut (Ceratophyllum submersum)
- Seerosen (Nymphae)
- Ähriges Tausendblatt (Myriophylluma spicatum)
Fleischfressende Pflanzen zur Bekämpfung
Um gegen die Mückenlarven vorzugehen, können Sie es auch mit fleischfressenden Teichpflanzen versuchen. Schwimmschläuche sind ideal. Diese schwimmenden Pflanzen verfügen über ein Geflecht aus Fangorganen anstelle von Wurzeln. Die Fangorgane reichen nicht bis auf den Boden und breiten sich weit aus. Solche Karnivoren ernähren sich von Kleinorganismen wie Mückenlarven. Mit ihren hübschen Blüten sind sie dekorativ und erinnern an Orchideen.
Bekämpfung mit chemischen Mitteln
Zur Bekämpfung von Mückenlarven können Biozide verwendet werden. Sie enthalten das Bakterium Thuringiensis Israelensis. Es wird vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten zur Mückenbekämpfung genutzt. Mücken befallen dort ganze Wohnsiedlungen und verbreiten gefährliche Krankheiten wie Malaria, Gelbfieber, Dengue oder das gefährliche Zika-Virus. Das Bakterium kann zur Bekämpfung von nahezu allen Arten von Mückenlarven verwendet werden. In Deutschland wird es speziell zur Stechmückenbekämpfung genutzt.
Für Menschen und für nützliche Insekten wie Bienen ist das Bakterien-Biozid völlig unschädlich. Es schadet auch den erwünschten Teichbewohnern und den Nutzpflanzen nicht. Sie erhalten Produkte mit dem Bakterium unter dem Namen Neudomück von Neudorff oder als Tabs von Culinax. Die Wirkungsdauer ist jedoch nur begrenzt und wird mit vier bis sechs Wochen angegeben.
Sagen Sie den Mücken den Kampf an
Nicht nur die Mückenlarven, sondern auch die Mücken selbst können Sie bekämpfen. Stechmücken leben mehrere Wochen. In dieser Zeit können die Weibchen eine Menge Blut saugen und mit ihren Stichen für Frust sorgen.
Libellen fressen nicht nur die Larven, sondern auch umherschwirrende ausgewachsene Mücken. Fleischfressende Fische tun den Mücken zumeist nichts. Nur selten springen hungrige Fische empor, um eine dicht über der Wasseroberfläche fliegende Mücke zu ergattern. Sie können daher weitere Maßnahmen treffen, um den Plagegeistern den Kampf anzusagen.
Mückenfallen
Mückenfallen arbeiten mit CO2 und können in der Nähe des Teichs aufgestellt werden. Sie verströmen mit speziellen Lockstoffen angereichertes Kohlendioxid, das die Mücken anzieht. Mit der Saugfunktion saugen die Fallen die Mücken ein und töten sie ab. Mit dieser Maßnahme können Sie auch effizient einer neuen Mückenplage vorbeugen.
Insektenspray
Gegen umherfliegende Mücken können Sie Insektenspray verwenden, das in einer breiten Palette an Produkten angeboten wird. Chemische Insektizide sind ebenso erhältlich wie umweltschonende Bio-Produkte. Die Insektensprays töten jedoch meistens alle Insekten ab, darunter so nützliche Tiere wie Bienen oder Hummeln.
Duftstoffe gegen Mücken
Mücken mögen verschiedene Gerüche gar nicht. Die Duftstoffe haben den Vorteil, dass sie keine nützlichen Insekten töten, sondern die Mücken nur vertreiben. Duftsprays sind weniger geeignet. Es gibt jedoch verschiedene Pflanzen, die Sie in der Nähe Ihres Teichs platzieren können und die Mücken vertreiben:
- Katzenminze
- Gewürzlorbeer
- Tomaten
- Salbei
- Lavendel
- Zitronengras
- Zitronenmelisse
- Walnussbaum
Fazit
Gartenteiche sind ideale Brutstätten für Stechmücken. Die Mückenweibchen legen ihre Eier auf der Wasseroberfläche ab. Mücken bevorzugen stehende Gewässer und siedeln sich an, wenn die Wassertemperatur mindestens bei 15 Grad Celsius liegt. Wollen Sie sich Ihre Freude am Teich nicht durch die Mücken trüben lassen, können Sie einen Wasserfall oder einen Springbrunnen in den Teich integrieren. Ist das Wasser bewegt, fühlen sich die Mücken gestört. Sie können die Mückenlarven mit einem Kescher abfischen. Zur Bekämpfung können Sie auch fleischfressende Fische oder fleischfressende Pflanzen nutzen. Die Mücken selbst können Sie mit Pflanzen vertreiben, die Duftstoffe verströmen. Um den Mücken den Krieg zu erklären, können Sie Mückenfallen verwenden. Mückensprays haben den Nachteil, dass sie auch nützliche Insekten vernichten.
Ihr blauteich.de Team