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Regenwasser im Teich: Gut oder schlecht

Lesezeit: Minuten ( Wörter)

Nicht nur die Kosten für Energie, sondern auch die Kosten für Wasser sind im Zuge der Inflation stark gestiegen. Haben Sie einen Gartenteich, müssen Sie immer für frisches Wasser sorgen. In den Sommermonaten, wenn Wasser verdunstet, müssen Sie den Teich wieder mit Wasser auffüllen. Bei der Teichreinigung tauschen Sie einen großen Teil des Wassers aus. Es mag verlockend erscheinen, Regenwasser aufzufangen oder direkt in den Teich zu leiten, denn es gilt als sauber, ist natürlich und kostet nichts. Schließlich ist ja Ihr Teich den verschiedensten Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Auch für Ihre Beete im Garten ist Regenwasser gut. Lesen Sie in diesem Beitrag, ob Regenwasser gut oder schlecht für den Teich ist.

Bitte kein Regenwasser für den Gartenteich!

Es ist ein Irrglaube, dass Regenwasser gut für den Gartenteich ist. Verwenden Sie es bitte nicht, denn es kann sogar schädlich für die Fische sein. Es ist zwar reich an Sauerstoff, doch enthält es kaum Mineralien und ist nicht so sauber, wie Sie vielleicht annehmen. Verschmutzt ist das Regenwasser vor allem, wenn es über die Dachrinne direkt in den Teich oder in eine Regentonne geleitet wird. Regenwasser entsteht, indem Wasser verdunstet. Beim Aufstieg, aber auch beim Abstieg, dem Regen, passiert es die Erdatmosphäre und nimmt Schadstoffe sowie Schmutzpartikel auf. Diese Verschmutzungen landen in Ihrem Gartenteich, wo sie die Algenbildung fördern.

Was tun bei starkem Regen und langen Regenperioden?

Nun werden Sie vielleicht argumentieren, dass Sie ja nicht verhindern können, dass Regen in Ihrem Teich landet, denn schließlich kann es ja zu starken Regenfällen und langen Regenperioden kommen. Das ist völlig richtig. Ein großer Gartenteich mit einem gesunden Ökosystem kann das durchaus kompensieren, vor allem, wenn Sie viele Pflanzen in Ihrem Teich haben. Dennoch sollten Sie die Wasserwerte kompensieren, da zu viel Regen das empfindliche Ökosystem schädigen kann. Mit den Teststreifen oder dem Tröpfchentest können Sie täglich die Wasserwerte prüfen und, wenn nötig, die entsprechenden Gegenmaßnahmen einleiten:

  • Entfernen Sie alle Verunreinigungen wie Laub, Blütenpollen oder kleine Äste, um der Algen- und Schlammbildung entgegenzuwirken
  • Müssen Sie keine Sofortmaßnahmen treffen, warten Sie ein paar Tage, bis sich die Schwebstoffe gelegt haben. Entfernen Sie gegebenenfalls den Schlamm mit dem Schlammsauger.
  • Nutzen Sie einen Skimmer, reinigen Sie dessen Auffangkorb und den Pollenschwamm.
  • Haben sich die Wasserwerte verschlechtert, können Sie unsere Mittel anwenden, beispielsweise Phosphatbinder, Algenvernichter oder Schlammentferner.

Karbonathärte des Wassers beachten

Achten Sie bei den Wasserwerten vor allem auf die Karbonathärte, die sich beim Eintrag von Regenwasser stark verringert. Die Karbonathärte sollte zwischen 5 und 10 liegen. Mit einem geeigneten Teichpflegemittel führen Sie dem Teich wieder Mineralien zu und erhöhen die Karbonathärte. Mitunter ist auch ein Wasseraustausch sinnvoll. Tauschen Sie einen Teil des Teichwassers aus und füllen Sie mit hartem Leitungswasser auf.

Gefahr eines Säuresturzes nach starkem Regen

Nicht zu unterschätzen ist nach einem starken Regen die Gefahr eines Säuresturzes in Ihrem Gartenteich. Der Säuresturz tritt dann auf, wenn die Karbonathärte zu stark absinkt. Das Teichwasser ist im Normalfall basisch mit einem pH-Wert von 7,5 bis 8,5. Bei einem starken Regen kann das Wasser in einen sauren Bereich übergehen, sodass der pH-Wert dann nur noch bei 4,0 liegt. Für Ihre Fische bedeutet das den Tod. Gerade die Kois sind empfindlich gegen saures Wasser. Auch den Filterbakterien fehlt es an Nahrung, wenn das Wasser sauer ist. Der Teichfilter kann dann nicht richtig arbeiten. Diese Gefahr besteht vor allem bei kleineren Teichen. Handeln Sie daher nach einem starken Regenfall schnell und führen Sie dem Wasser Mineralien zu oder tauschen Sie einen Teil des Wassers aus.

Warum Sie kein Regenwasser in den Teich leiten sollten

Sie sollten also kein Regenwasser über die Dachrinne in den Teich leiten oder kein Wasser aus der Regentonne zuführen. Es sind einerseits die Verunreinigungen, die das Wasser aus der Atmosphäre aufnimmt, sowie die geringe Karbonathärte, andererseits aber die Verunreinigungen, die das Wasser noch zusätzlich in den Teich bringt, wenn es über das Dach und durch die Dachrinne gelangt. Pollen, Blätter, Nadeln oder Vogelkot, die sich auf dem Dach befinden, landen dann in Ihrem Teich. Die Algenbildung und die Bildung von Schlamm werden dadurch gefördert.

Auch Wasser aus der Regentonne sollten Sie nicht für Ihren Teich verwenden, denn es ist verschmutzt, da es über das Dach und durch die Dachrinne gelangt ist. In der Regentonne können sich bereits Algen angereichert haben. Ist die Regentonne nicht zugedeckt, bietet sie gute Bedingungen für Mücken, die ihre Eier darin ablegen. In Ihrem Gartenteich können die Mückenlarven zu einer echten Plage werden.

Wie Sie Regenwasser dennoch nutzen können

Regenwasser können Sie in einer Regentonne oder in einem unterirdischen Behälter sammeln, um es für den Garten zu nutzen. Decken Sie eine Regentonne möglichst ab, um zu verhindern, dass Mücken ihre Eier darin ablegen und verschiedene Fremdkörper in das Wasser gelangen. Verschiedene Pflanzen wie Gurken oder Tomaten bevorzugen Regenwasser und können damit gegossen werden.

Kontrollieren Sie regelmäßig die Wasserwerte in Ihrem Gartenteich. Die Karbonathärte kann mitunter auch zu hoch sein. In diesem Fall ist Regenwasser sogar gut, da es die Karbonathärte verringert. Leiten Sie das Regenwasser zuvor durch einen Filter, um es zu reinigen.

Das geeignete Wasser für den Gartenteich

Müssen Sie das Wasser im Gartenteich erneuern, einen Teil des Wassers austauschen oder Wasser auffüllen, verwenden Sie am besten Leitungsnwasser. Dieses Wasser hat eine höhere Karbonathärte und ist reicher an Mineralien. Auch Brunnenwasser ist weniger für den Gartenteich geeignet. Bringen Sie im Außenbereich einen zusätzlichen Wasserzähler an, um Kosten für Wasser zu sparen. Er zählt nur das Frischwasser und nicht das Abwasser.

Fazit

Regenwasser ist für den Gartenteich nicht geeignet. Es kostet zwar nichts und ist reich an Sauerstoff, doch fehlt es ihm auch an Mineralien. Die Karbonathärte kann durch Regenwasser stark absinken. Bei langen Regenperioden oder starken Regenfällen kann ebenfalls die Karbonathärte oder der pH-Wert sinken. Führen Sie Ihrem Teich Leitungswasser zu oder verwenden Sie ein Teichpflegemittel, um pH-Wert und Karbonathärte zu erhöhen. Verwenden Sie kein Wasser aus der Dachrinne oder der Regentonne für Ihren Gartenteich. Das begünstigt die Algenbildung und kann den Fischen schaden. Am besten eignet sich Leitungswasser.

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