Sauerstoff im Teich ist lebenswichtig für die Fische, aber auch für andere Teichbewohner. Gerade in den Sommermonaten, wenn sich viele Algen bilden, kann es zu einem Sauerstoffmangel kommen. Er ist gefährlich und kann das Wasser schnell zum Kippen bringen, was für die Fische den Tod bedeutet. Verschiedene Anzeichen deuten auf einen Sauerstoffmangel hin. Mit verschiedenen Maßnahmen können Sie den Sauerstoffmangel schnell beheben und das Wasser wieder mit Sauerstoff anreichern. Mit Wasserpflanzen und einer regelmäßigen Teichpflege beugen Sie einem Sauerstoffmangel vor.
Sauerstoffgehalt im Teich messen
Mit einem Wassertest können Sie den Sauerstoffgehalt in Ihrem Teich kontrollieren. In den Sommermonaten, bei längeren Hitzeperioden, sollten Sie die Kontrolle täglich vornehmen. Der Sauerstoffgehalt wird in Milligramm pro Liter (mg/l) gemessen. Er ist abhängig von der Wassertemperatur. Bei einer Wassertemperatur von ungefähr 20 Grad Celsius sollte der Sauerstoffgehalt bei mehr als 8 mg/l liegen. So ist gewährleistet, dass für alle Tiere im Teich genügend Sauerstoff vorhanden ist. Sinkt der Sauerstoffgehalt unter 8 mg/l, müssen Sie das Wasser mit Sauerstoff anreichern. Gerade bei längeren Hitzeperioden kann der Sauerstoffgehalt schnell noch weiter absinken, was eine ernsthafte Gefahr für die Tiere im Teich darstellt.
Ursachen für einen Sauerstoffmangel im Teich
Ein Sauerstoffmangel in Ihrem Gartenteich kann verschiedene Ursachen haben. Kennen Sie die Ursachen, können Sie schnell die geeigneten Gegenmaßnahmen treffen, damit es künftig nicht mehr zu einem Sauerstoffmangel kommt. Der Sauerstoffgehalt sinkt mit steigender Wassertemperatur. Daher ist die Gefahr eines Sauerstoffmangels bei langen Hitzeperioden im Sommer am größten. Damit sich das Wasser nicht zu stark aufheizt, sollten Sie den Teich im Sommer beschatten. Der Sauerstoffgehalt wird jedoch nicht nur von den Witterungsverhältnissen und der Temperatur beeinflusst.
Zu hoher Fischbesatz
Ist der Fischbesatz zu hoch, kann das schnell zu einem Sauerstoffmangel führen. Der Sauerstoffbedarf unterscheidet sich, abhängig von der Art der Fische. Daher sollten Sie darauf achten, wie viele Fische einer Art Sie maximal pro Kubikmeter Wasser halten sollten. Es ist sinnvoll, mehrere Fischarten im Teich zu haben, die sich gut miteinander vertragen. Allerdings sollte Ihr Teich dann von jeder Art nur wenige Tiere beherbergen. Ein plötzlicher starker Sauerstoffmangel kann den schnellen Tod der Fische bedeuten. Ist der Mangel an Sauerstoff nur gering, kann das bereits zu Krankheiten der Fische führen.
Zu wenige Wasserpflanzen
Wasserpflanzen sind wichtige Sauerstoffproduzenten und sollten daher in keinem Gartenteich fehlen. Achten Sie auf die Empfehlungen, wie viel Platz die verschiedenen Arten von Wasserpflanzen benötigen. Sind die Wasserpflanzen noch klein, da Sie den Teich gerade erst angelegt haben, besteht die Gefahr eines Sauerstoffmangels. Die Wasserpflanzen betreiben Photosynthese und geben Sauerstoff ab. Allerdings stellen sie in der Nacht die Sauerstoffabgabe ein, da die Photosynthese nur bei Licht erfolgt. Daher ist der Sauerstoffgehalt im Teich in den Morgenstunden am niedrigsten. Die Fische haben dann bereits einen großen Teil des Sauerstoffs verbraucht. Gut geeignet für eine hohe Sauerstoffproduktion sind
- Wasserpest
- Hornkraut
- Tausendblatt
- Wasserfeder
- Laichkraut
Auch Uferpflanzen sind wichtig, da sie zur Sauerstoffanreicherung beitragen. Zusätzlich können sie Schatten spenden.
Befinden sich zu viele Wasserpflanzen in Ihrem Teich, kann das ebenfalls zu einem Sauerstoffmangel führen. Setzen Sie Ihre Pflanzen nicht zu dicht in den Teich und beachten Sie die empfohlenen Abstände abhängig von der Pflanzenart. Als Faustregel gilt, dass die Pflanzen ungefähr zwei Drittel der Wasseroberfläche einnehmen sollten.
Bildung von Faulschlamm
Faulschlamm bildet sich durch Ausscheidungen der Fische, abgestorbene Pflanzenteile, in den Teich gefallenes Laub, Blütenpollen und andere Verunreinigungen, Fadenalgen und nicht aufgefressenes Fischfutter. Der Faulschlamm begünstigt die Algenbildung und entzieht dem Teich Sauerstoff. Ist viel Faulschlamm vorhanden, kann sich das mit einem üblen Geruch bemerkbar machen und zum Kippen des Wassers führen. Um das zu vermeiden, sollten Sie in den Sommermonaten stets Verunreinigungen und Fadenalgen entfernen. Mit der Teichreinigung zweimal im Jahr wirken Sie der Faulschlammbildung entgegen. Im Sommer können Sie auch zwischendurch zum Schlammsauger greifen.
Sauerstoffmangel im Teich erkennen
Einen Sauerstoffmangel können Sie an verschiedenen Anzeichen erkennen. Verschlechtert sich die Wasserqualität, da das Wasser trübe wird und vielleicht sogar übel riecht, ist das ein eindeutiges Indiz für einen Sauerstoffmangel. Die Algenbildung wird begünstigt. Ein verstärktes Algenwachstum kann auf einen Sauerstoffmangel hindeuten. Auf einen Sauerstoffmangel kann auch das Verhalten der Fische hinweisen. Die Fische kommen verstärkt an die Wasseroberfläche, um nach Luft zu schnappen. Sie öffnen das Maul, um Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen. Die Fische atmen beschleunigt und spreizen ihre Kiemen ab. Bei einem starken Sauerstoffmangel werden die Fische zunehmend träger, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Sie nehmen dann auch kaum noch Futter auf.
Sofortmaßnahmen bei Sauerstoffmangel
Bemerken Sie einen Sauerstoffmangel, sollten Sie schnell handeln, um Ihrem Teich wieder Sauerstoff zuzuführen. Haben Sie eine Teichpumpe, sollten Sie sie schnell einschalten. Gut geeignet ist auch eine Membranpumpe mit Sprudelstein, die über den Sprudelstein feinperlige Luft in den Teich befördert. Sie können auch mehrere Teichpumpen parallel nutzen. Sinnvoll ist auch eine Sauerstoffpumpe.
Sauerstofftabletten oder Sauerstoffgranulat schaffen schnell Abhilfe, da sie sich innerhalb weniger Minuten auflösen. Sie sollten immer Sauerstofftabletten oder Sauerstoffgranulat zur Verfügung haben, um schnell die geeigneten Maßnahmen bei einem Sauerstoffmangel zu treffen.
Zusätzlich sollten Sie frisches Leitungswasser in den Teich geben. Pumpen Sie einen Teil des vorhandenen Wassers ab und lassen Sie Leitungswasser in den Teich. Alle drei Maßnahmen sollten Sie gleichzeitig anwenden, damit wieder genug Sauerstoff für Ihre Fische verfügbar ist.
Sauerstoffgehalt erhöhen mit dem Oxydator
Die Sofortmaßnahmen reichern den Gartenteich kurzfristig mit Sauerstoff an. Der Sauerstoff kann schnell wieder verbraucht werden. Als Zwischenlösung eignet sich ein Oxydator, der ohne Kabel und Strom funktioniert. Er ist auch geeignet, wenn die Wasserpflanzen noch klein sind und noch nicht genug Sauerstoff produzieren. Der Oxydator arbeitet mit einer Patrone, in der sich Wasserstoffperoxid befindet. Nach einigen Wochen müssen Sie die Patrone austauschen. Das erkennen Sie daran, dass der Oxydator dann an die Wasseroberfläche kommt. Das Wasserstoffperoxid diffundiert im Wasser und zerfällt ohne chemische Rückstände zu Sauerstoff. Es schadet den Pflanzen, Fischen und anderen Teichbewohnern nicht. Positionieren Sie den Oxydator am besten an der tiefsten Stelle in der Flachwasserzone.
Mehr Sauerstoff mit dem Teichbelüfter
Um das Wasser dauerhaft mit Sauerstoff anzureichern, können Sie einen Teichbelüfter verwenden. Sie sollten auf einen Filter nicht verzichten und Filter und Teichbelüfter parallel betreiben. Die Größe des Teichbelüfters stimmen Sie auf die Größe des Gartenteichs ab. Mitunter ist ein Teichbelüfter mit einer Sauerstoffpumpe kombiniert. Mit einem Belüfter ist ein guter Gasaustausch gewährleistet.
Teichfilter für gute Wasserqualität
Ein Teichfilter sorgt für eine gute Wasserqualität, doch muss er auf die Größe Ihres Teichs abgestimmt werden. Biologische Teichfilter arbeiten mit Filterbakterien. Für größere Teiche eignet sich eine Teichfilteranlage, die nach dem Stufenprinzip funktioniert und über Überläufe verfügt. Eine solche Filteranlage sorgt für Bewegung und reichert das Wasser ständig mit Sauerstoff an. Zusätzliche Stromkosten entstehen nicht, da Sauerstoff in den Überläufen erzeugt wird.
Höherer Sauerstoffgehalt mit Wasserspielen
Wasserspiele sind nicht nur schön anzusehen, sondern sie reichern das Wasser auch mit Sauerstoff an. Es gibt zahlreiche Arten von Wasserspielen oder Springbrunnen. Eine andere Möglichkeit, um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen, sind künstlich angelegte Wasserfälle, die sich für größere Teiche eignen. Auch ein Bachlauf ist eine gute Möglichkeit für mehr Sauerstoff im Teich.
Fazit
Ein Sauerstoffmangel im Gartenteich entsteht vor allem in den Sommermonaten bei hohen Wassertemperaturen. Haben Sie zu wenige Wasserpflanzen oder zu viele Fische in Ihrem Teich, führt das ebenfalls zu einem Sauerstoffmangel. Da ein Sauerstoffmangel für die Fische gefährlich ist, sollten Sie den Sauerstoffgehalt regelmäßig kontrollieren. Mit Sauerstofftabletten, einer Teichpumpe und der Zugabe von Leitungswasser treffen Sie die geeigneten Sofortmaßnahmen. Damit immer genügend Sauerstoff vorhanden ist, sollten Sie einen Teichfilter und einen Belüfter verwenden.
Ihr blauteich.de Team