Ein Schwimmteich ist kein Swimmingpool, sondern ein natürlich gestalteter Teich, der genügend Platz zum Schwimmen bietet. Er kombiniert Gartenteich und Swimmingpool miteinander. Da sich in einem Schwimmteich Pflanzen befinden, kommt der Schwimmteich mit weniger Chemie aus als ein Swimmingpool. Was ist nun der Unterschied zwischen einem Schwimmteich und einem Naturpool? Unterschiede bestehen in der Wasseraufbereitung. Dieser Beitrag informiert über die Unterschiede zwischen den beiden Varianten und soll Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen.
Schwimmteich - ein Stück Natur
Der Schwimmteich ist noch natürlicher als ein Naturpool. Er ist ein großer Gartenteich, der genügend Platz zum Schwimmen bietet. Genau wie ein Gartenteich ist er in Uferzone, Flachwasserzone und Tiefwasserzone aufgeteilt. Die Tiefwasserzone macht den größten Teil aus, da sie auch als Schwimmbereich dient. In den verschiedenen Zonen befinden sich Wasserpflanzen. Sie vermitteln nicht nur eine natürliche Optik, sondern sie dienen auch als biologischer Filter und sorgen für eine gute Wasserqualität. Die Pflanzzone sollte etwa 50 Prozent der Teichfläche ausmachen. In der Pflanzzone entwickelt sich Zoo- und Phytoplankton, das für die Wasserqualität eine wichtige Rolle spielt. Es beseitigt Bakterien und andere Verunreinigungen. Um eine optimale Wasserreinigung zu gewährleisten, kommt es auf die Wahl der richtigen Wasserpflanzen an. Unterwasser-, Sumpf- und Röhrichtpflanzen müssen im richtigen Verhältnis zueinander stehen.
Ihr Schwimmteich sollte aus Schwimmteil und Filterteil bestehen. Um bequem schwimmen zu können, sollte die Tiefwasserzone mindestens 140 Zentimeter tief sein. Für eine gute Wasserqualität und weniger Aufwand bei der Pflege ist jedoch eine Wassertiefe von 2,50 Metern zu empfehlen.
Es handelt sich bei einem Schwimmteich um ein stehendes Gewässer. Der Schwimmteich kann ein Biotop für verschiedene Tiere wie Frösche, Molche und Insekten bieten. Ohne Technik kommt ein Schwimmpool nicht aus, auch wenn die Reinigung zum größten Teil durch Planktonsedimentation und Wasserpflanzen erfolgt. Ihr Schwimmteich benötigt Pflege. Sie müssen die Pflanzen pflegen und sollten von Zeit zu Zeit Algen und Schlamm entfernen. Dies gelingt am einfachsten mit einem Teichschlammsauger.
Naturpool - integriert in die Natur
Ein Naturpool verfügt nicht über die verschiedenen Zonen wie ein Schwimmteich. Er kommt ohne Pflanzen aus, doch können Sie ihn mit verschiedenen Pflanzen gestalten, die Sie wie in Hydrokultur pflanzen. Generell sind bei einem Naturpool keine Pflanzen integriert. Der Naturpool wird durch Sand- und Phosphatfilter gereinigt, die sich außerhalb des Pools befinden. Es handelt sich um biologische Filter. Um eine schöne Optik zu erzielen, können Sie die Filter unter der Holzeinfassung des Teichs verstecken. Da sich im Naturpool keine Pflanzen befinden, ist die Nutzfläche deutlich größer als beim Schwimmteich. Rund um die Uhr strömt Poolwasser durch den Sandfilter. Der dadurch entstehende Biofilm sorgt für das biologische Gleichgewicht. Der Phosphatfilter verhindert die Algenbildung, da sich Algen von Phosphat ernähren. Zusätzlich benötigen Sie eine Pumpe. Um eine gute Wasserqualität zu erhalten, muss die Pumpe die gesamte Saison über im Einsatz sein. Damit Sie den Naturpool auch an kühlen Tagen und außerhalb der eigentlichen Badesaison nutzen können, ist eine Beheizung möglich.
Während sich ein Schwimmteich eintrüben kann, bleibt das Wasser im Naturteich glasklar. Der Naturpool bietet im Gegensatz zum Schwimmteich keinen Lebensraum für Tiere. Möchten Sie Ihren Naturpool naturnah gestalten, können Sie den Uferbereich bepflanzen.
Grundlegende Unterschiede zwischen Schwimmteich und Naturpool
Die Tabelle zeigt die grundlegenden Unterschiede zwischen Schwimmteich und Naturpool:
Schwimmteich | Naturpool |
---|---|
Mindestgröße: 100 Quadratmeter | Mindestgröße: keine Mindestgröße |
Nutzfläche: 50 Prozent | Nutzfläche: bis zu 85 Prozent |
Pflanzenwachstum: viele Pflanzen | Pflanzenwachstum: keine oder wenige Pflanzen |
Tiere: verschiedene Tiere | Tiere: keine Tiere |
Reinigung: Pflanzen und Plankton | Reinigung: Filter mit Biofilmaufbau |
Trübungen: im Frühjahr möglich keine Trübung | Trübungen: keine Trübung |
Pflege: Pflanzenpflege | Pflege: Sedimententfernung |
Algenentfernung: ggfs. nötig | Algenentfernung: ggfs. nötig |
Deutliche Unterschiede bestehen zwischen Schwimmteich und Naturpool auch in den Betriebskosten. Es hängt von der Größe des Schwimmteichs oder Naturpools und von der Technik ab, wie hoch die Betriebskosten sind. Generell sind die Betriebskosten bei einem Schwimmteich jedoch niedriger, da er mit weniger Technik auskommt als ein Naturpool. Bei einem Naturpool können sich die Betriebskosten noch erhöhen, wenn Sie ihn beheizen. Bei beiden Varianten kann eine Wasserbeleuchtung zu höheren Betriebskosten führen.
Unterschiede beim Platzbedarf
Möchten Sie einen Schwimmteich anlegen, benötigen Sie viel Platz. Um bequem schwimmen zu können, sollte die Nutzfläche bei mindestens 50 Quadratmetern liegen. Da die Nutzfläche zum Schwimmen 50 Prozent der Teichfläche betragen sollte, müssen Sie mit einer Mindestgröße des Schwimmteichs von 100 Quadratmetern rechnen.
Weniger Platz benötigen Sie für einen Naturpool. Rechnen Sie mit einer Länge des Schwimmbereichs von 10 Metern und einer Fläche zum Schwimmen von 45 Quadratmetern, benötigen Sie für den Naturpool insgesamt eine Fläche von mindestens 75 Quadratmetern.
Trübung des Wassers bei Schwimmteich und Naturpool
Da ein Schwimmteich zwar ein stehendes Gewässer, aber ein Biotop ist, kann es im Frühjahr zu Trübungen kommen. Mit der richtigen Pflege und einem gesunden Gleichgewicht an Pflanzen ist der Schwimmteich jedoch weitgehend stabil. Er gerät dann nicht mehr so schnell aus dem Gleichgewicht. Ein starker Eintrag von Nährstoffen macht sich mit Trübungen bemerkbar. Innerhalb einer größeren Bandbreite funktioniert der Schwimmteich hervorragend. Das natürliche System erlaubt eine größere Schwankungsbreite.
Haben Sie sich für einen Naturpool entschieden und den Filter integriert, kommt es nicht mehr zu Trübungen. Etwa nach zwei Wochen zeigt sich die Wirkung der Filter. Um Stabilität zu erreichen, muss die Pumpe ständig im Einsatz sein. Nährstoffeintrag macht sich mit Fadenalgen bemerkbar. Schwebealgen bleiben im Filter hängen. Innerhalb der vorgegebenen Parameter funktioniert ein Naturpool gut. Der Naturpool verkraftet große Nährstoffschwankungen schlechter als ein Schwimmteich.
Funktionsweise von Schwimmteich und Naturpool
In einem Schwimmteich gibt es zwei Reinigungsmechanismen, von denen die Planktonsedimentation am bedeutendsten ist. Abgestorbenes Plankton sinkt bei der Planktonsedimentation nach unten. Vom Boden können Sie die im Plankton gespeicherten Nährstoffe absaugen. Sie sollten das Aufwühlen der Nährstoffe vermeiden, da sie sonst wieder in den Wasserkreislauf gelangen. Bei einer Wassertiefe von 2,5 Metern ist eine gute Wasserqualität gewährleistet. Unterwasserpflanzen sind Konkurrenten für Algen und leisten ihren Beitrag zur Wasserreinigung.
Im Naturpool sorgen Biofilter für die Reinigung. In den Filtern bildet sich ein Biofilm, der die Nährstoffe bindet. Damit das funktioniert, ist eine permanente Sauerstoffzufuhr erforderlich. Das klappt nur, wenn die Pumpe die gesamte Saison über im Einsatz ist. Täglich fließt der gesamte Wasserinhalt des Naturpools mindestens einmal durch den Filter. Daher ist das Wasser garantiert immer klar.
Pflanzen in Schwimmteich und Naturpool
Der Schwimmteich zeichnet sich durch ein üppiges Pflanzenwachstum aus. Unterwasserpflanzen, Wasserpflanzen und Uferpflanzen sind angesiedelt. Die Pflanzen sollten gut miteinander harmonieren. Heimische Pflanzen eignen sich am besten. Sie können auch Seerosen verwenden. In der Uferzone können Sie viele blühende Pflanzen ansiedeln.
Völlig anders sieht es bei einem Naturpool aus. Seerosen können Sie dort nicht integrieren. Nur wenige Pflanzenarten können langfristig in einem Naturpool gedeihen:
- Cyperngras
- Seggen
- Wollgras
- Minzarten
- gelbe Iris
- Blutweiderich.
Die Pflanzen haben bei einem Naturpool keine Reinigungsfunktion. Möchten Sie den Naturpool mit Pflanzen gestalten, sollten Sie den Uferbereich bepflanzen.
Anforderungen an die Pflege
Der Schwimmteich braucht nicht viel Pflege. Sie sollten ihn ein- bis zweimal jährlich absaugen. Haben Sie einen Schwimmskimmer in Ihrem Schwimmteich, sollten Sie ihn maximal zwei Stunden täglich laufen lassen. Die meiste Arbeit macht die Pflege der Pflanzen aus. Sie müssen die Pflanzen zurückschneiden. Die Pflanzen vermehren sich im Laufe der Zeit und müssen geteilt werden.
Da im Naturteich nur wenige Pflanzen vorhanden sind, beschränkt sich die Pflege auf den Pflanzenschnitt im Herbst. Die Sedimente müssen Sie regelmäßig absaugen. Im Skimmerteich müssen Sie den Oberflächenschmutz entfernen. Für die Reinigung können Sie auch einen Roboter verwenden.
Kombination aus Schwimmteich und Naturpool
Möchten Sie die Vorteile von Schwimmteich und Naturpool vereinen, können Sie sich für einen Kombiteich entscheiden. Er zeichnet sich durch eine hervorragende Wasserqualität aus. Auf eine üppige Pflanzenpracht müssen Sie bei einem Kombiteich nicht verzichten. Sie können einen Pflanzenbereich getrennt vom Schwimmbereich anlegen. Genau wie in einem Schwimmteich sollten Sie Uferzone, Flachwasserzone und Tiefwasserzone anlegen und diese Zonen mit den geeigneten Pflanzen ausstatten. Im Pflanzenbereich sorgen die Pflanzen für eine gute Wasserqualität. Auch auf Seerosen müssen Sie nicht verzichten.
Den Schwimmbereich sollten Sie groß genug anlegen, um bequem zu schwimmen. Ein Kombiteich ist daher nur geeignet, wenn Ihr Garten genügend Platz bietet. Um eine gute Wasserqualität im Schwimmbereich zu erhalten, benötigen Sie Filter und Pumpe.
Der kombinierte Teich benötigt mehr Pflege als der Naturpool. Er ist jedoch eine gute Alternative zu einem reinen Naturpool, wenn Sie auf eine üppige Pflanzenpracht nicht verzichten möchten.
Fazit
Schwimmteich und Naturpool unterscheiden sich in einigen grundlegenden Dingen. In einem Schwimmteich sorgen viele Pflanzen für eine hervorragende Wasserqualität. Die Reinigung im Schwimmteich erfolgt hauptsächlich durch Planktonsedimentation. In einem Naturpool befinden sich keine oder nur wenige Pflanzen. Für die Reinigung sind Sand- und Phosphatfilter erforderlich. In den Filtern bildet sich ein Biofilm, der die Reinigung übernimmt. In einem Naturpool haben Sie immer glasklares Wasser. Da bei einem Naturpool ständig die Pumpe laufen muss, sind die Betriebskosten höher als bei einem Schwimmteich. Möchten Sie die Vorteile von Schwimmteich und Naturpool vereinen, können Sie einen Kombiteich anlegen. Er verfügt über einen Pflanzenbereich, der vom Schwimmbereich getrennt ist.
Ihr blauteich.de Team
Foto: Enricoslasheric