Befinden sich in Ihrem Gartenteich viele Wasserlinsen, ärgern Sie sich vielleicht darüber, da sie die Optik Ihres Teichs trüben können. Wasserlinsen sind jedoch keine Algen und nicht schädlich für Ihren Teich. Sie weisen sogar darauf hin, dass Sie bei der Pflege Ihres Teichs alles richtig gemacht haben und sich Ihr Teich im biologischen Gleichgewicht befindet. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass sich die Wasserlinsen nicht zu stark ausbreiten.
Was sind Wasserlinsen?
Wasserlinsen werden auch als Entengrütze bezeichnet, da sie gerne von Enten und anderen Wasservögeln gefressen werden. Es handelt sich dabei um einfache Schwimmpflanzen, die gut gedeihen und keine Ansprüche an Wasserqualität und Pflege stellen. Vermehren sich die Wasserlinsen im Sommer stark, können sie einen dichten Pflanzenteppich bilden. Wasserlinsen sind nicht nur in Europa, sondern in allen gemäßigten Klimazonen der Erde heimisch. Wasserlinsen wachsen sogar in abwasserbelasteten und verschmutzten Gewässern und können dort die Wasserqualität verbessern. Es gibt zahlreiche Arten von Wasserlinsen.
Warum sind Wasserlinsen gut?
In Ihrem Teich befindet sich mitunter eine zu hohe Konzentration an Nährstoffen. Nicht aufgefressenes Fischfutter, die Ausscheidungen der Fische, abgestorbene Pflanzenteile und in den Teich gefallenes Laub oder Blütenpollen können die Nährstoffkonzentration stark erhöhen. Zumeist bildet sich Phosphat, das eine wichtige Nahrungsgrundlage für Algen ist und die Vermehrung der Algen fördert. Auch andere Nährstoffe wie Sulfat reichern sich im Wasser an. Siedelt sich in Ihrem Gartenteich die Wasserlinse an, geht es den unerwünschten Nährstoffen an den Kragen. Die Wasserlinsen ernähren sich von Stickstoff und Phosphat und entziehen den Algen eine wichtige Nahrungsgrundlage. Zusätzlich können Wasserlinsen Sauerstoff produzieren und zu einer besseren Wasserqualität beitragen.
Nicht nur für Enten und andere Wasservögel sind Wasserlinsen ein gefundenes Fressen. Sie sind auch bei verschiedenen Fischen wie Karpfen als Futter beliebt. Haben Sie Karpfenfische wie Karpfen, Schleie oder Karauschen in Ihrem Teich, sorgen diese Fische dafür, dass sich die Wasserlinsen nicht zu stark vermehren.
Mitunter können die Wasserlinsen sich jedoch stark vermehren und einen dichten Teppich auf der Wasseroberfläche bilden. Das wirkt zwar dem Algenwachstum entgegen, doch ist es auch für andere Pflanzen im Teich schädlich.
Die Dosis macht das Gift
Wasserlinsen sind auf keinen Fall giftig, doch sollten sie sich nicht zu rasant vermehren. Ist die Wasseroberfläche in Ihrem Teich vollständig mit Wasserlinsen bedeckt, kann kein Sonnenlicht mehr zu den Fischen und den anderen Pflanzen vordringen. Es wird Zeit, die Wasserlinsen zu reduzieren. Immerhin schaffen es die Wasserlinsen bei günstigen Bedingungen, ihren Bestand in nur drei Tagen zu verdoppeln. Sind zu viele Wasserlinsen im Teich, kann der Teich schnell verschlammen. Ein Zuviel bringt Ihren Teich aus dem Gleichgewicht. Andere Pflanzen können absterben, da sie nicht mehr genügend Licht bekommen. Den Fischen kann es irgendwann an Sauerstoff mangeln.
Gute Lebensbedingungen für die Wasserlinse
Die genügsame Wasserlinse kann auch in schmutzigen Gewässern gedeihen. Temperaturen von 0 bis 32 Grad sind ideal für das Wachstum der kleinen Pflanze. Erstaunlich ist auch die pH-Wert-Spanne, bei denen die Schwimmpflanze gedeiht. Der pH-Wert kann sich von 3,2 bis 10 erstrecken. Bei der Karbonathärte ist die Wasserlinse auch nicht wählerisch, denn sie verträgt Werte von 2 bis 30 °KH. Wasserlinsen mögen es lediglich nicht, wenn sich das Wasser zu stark bewegt und der pH-Wert rasant abfällt.
Die Wasserlinse kann in Ihrem Teich auch überwintern. Sie reichert sich im Herbst mit Stärke als Reservestoff an, um dann auf den Gewässerboden zu sinken. Sie überwintert dort und steigt im Frühjahr wieder an die Wasseroberfläche. Die Pflanze blüht von April bis Juni, doch in Europa ist das eher selten. Sie vermehrt sich vegetativ.
Zu viele Wasserlinsen - was tun?
Haben Sie zu viele Wasserlinsen in Ihrem Teich, sollten Sie sie dezimieren. Das gelingt schon, indem Sie alle Pflanzen in Ihrem Teich nicht mehr düngen. So sind weniger Nährstoffe vorhanden. Das Wachstum der Wasserlinsen wird eingedämmt. Sie können aber auch noch mit anderen Maßnahmen die Wasserlinsen in Schach halten:
Ausdünnen mit dem Kescher
Eine einfache Methode ist das Ausdünnen der Wasserlinsen mit dem Kescher. Verwenden Sie einen Teichkescher und achten Sie darauf, dass Sie die anderen Pflanzen in Ihrem Teich nicht beschädigen. Fischen Sie die Wasserlinsen gut ab. Sie sollten darauf achten, dass Sie die Wasserlinsen möglichst komplett abfischen. Verbleiben noch einzelne Pflänzchen, können sie sich wieder rasant vermehren.
Geeignete Fische einsetzen
Ist Ihr Teich groß genug und haben Sie noch keinen so großen Fischbestand, können Sie die geeigneten Fische einsetzen, die gerne Wasserlinsen fressen. Karpfenfische wie Karausche, Karpfen oder Schleie sind geeignet. Sie müssen allerdings darauf achten, dass die Fische genug Platz haben und dass sie sich mit den bereits in Ihrem Teich befindlichen Fischen vertragen. Haben Sie genug Wasserlinsen, müssen Sie den Fischen weniger Futter geben.
Wasserspiele verwenden
Wasserlinsen mögen ruhiges Wasser. Möchten Sie das Wachstum der Wasserlinsen eindämmen, können Sie Wasserspiele verwenden. Wasserspiele und Springbrunnen bieten eine schöne Optik und bringen Bewegung ins Wasser. Das mögen die Wasserlinsen nicht.
Was tun mit den abgefischten Wasserlinsen?
Haben Sie Wasserlinsen mit dem Kescher aus dem Teich entfernt, müssen Sie sie nicht wegwerfen. Halten Sie Enten oder Hühner, können Sie diesen Tieren die Entengrütze füttern. Sie können jedoch auch die Wasserlinsen für sich selbst verwenden. Bereits Hildegard von Bingen wusste die Wirkung von Wasserlinsen für die Gesundheit zu schätzen. Sie bereitete ein Kräuterelixier zur Stärkung der körperlichen Vitalkräfte. Das Elixier stärkt die Abwehrkräfte, hilft bei der Entgiftung des Körpers und kann Rheumabeschwerden lindern.
Wenn die Wasserlinsen überwintern
Haben Sie nicht alle Wasserlinsen entfernt oder haben die Fische den Bestand nicht vollständig vernichtet, überwintern die Wasserlinsen in Ihrem Teich. Das ist kein Problem. Sie sollten allerdings im Herbst die Teichreinigung im Herbst vornehmen. So entfernen Sie einen Teil der Wasserlinsen. Im Frühjahr, bevor die neue Teichsaison beginnt, reinigen Sie Ihren Teich erneut. Sind dann wieder Wasserlinsen vorhanden, da sie sich wieder vermehrt haben, können Sie davon profitieren, dass sich weniger Algen bilden. Sind Fische in Ihrem Teich, die Wasserlinsen fressen, wird die Ausbreitung der Pflanzen eingedämmt.
Fazit
Wasserlinsen sind nicht schädlich. Sie halten Ihren Teich sauber und wirken der Ausbreitung von Algen entgegen. Allerdings breiten sich Wasserlinsen schnell aus und können einen dicken Teppich auf der Wasseroberfläche bilden. An die anderen Pflanzen und die Fische im Teich kann dann nicht mehr genügend Licht gelangen. Sie sollten die Wasserlinsen mit dem Kescher entfernen oder Fische einsetzen, die solche Pflanzen fressen.
Ihr blauteich.de Team