Ein Gartenteich kann eine wunderschöne Bereicherung für jeden Garten sein. Doch trotz der Ruhe und Schönheit, die er ausstrahlt, erfordert ein Teich auch Pflege und Aufmerksamkeit. Rund um die Teichpflege kursieren jedoch viele Missverständnisse und Halbwahrheiten, die dazu führen können, dass der Teich Schaden nimmt oder mehr Arbeit erfordert als nötig. Hier sind die zehn häufigsten Mythen und was wirklich dahintersteckt.
Mythos 1: „Im Winter braucht der Teich keine Pflege“
Viele Teichbesitzer glauben, dass der Teich im Winter einfach ruht und keinerlei Pflege benötigt. Tatsächlich bleibt der Teich jedoch ein aktives, biologisches System, auch wenn viele Prozesse verlangsamt sind. Ohne Pflege kann das Falllaub, das in den Teich gelangt, zu Faulgasen führen und die Wasserqualität erheblich verschlechtern. Organisches Material wie Blätter oder abgestorbene Pflanzenteile zersetzt sich langsam am Boden, wobei es Nährstoffe freisetzt, die Algenwachstum im Frühjahr stark fördern.
Tipp: Entfernen Sie Falllaub und Pflanzenreste regelmäßig und erwägen Sie den Einsatz eines Laubschutznetzes im Herbst. Ein Eisfreihalter oder ein spezieller Belüfter sorgt dafür, dass das Wasser selbst bei Frost gut belüftet bleibt und Faulgase entweichen können.
Mythos 2: „Teichpflanzen müssen im Herbst radikal zurückgeschnitten werden“
Der Rückschnitt von Teichpflanzen gehört zur Wintervorbereitung dazu, aber ein radikaler Schnitt ist meist nicht notwendig und kann sogar schaden. Pflanzen wie Schilf oder Röhricht wirken im Winter als natürliche Filter und unterstützen die Sauerstoffversorgung im Wasser. Ein übertriebener Rückschnitt schwächt die Pflanzen und beraubt den Teich einer wichtigen Sauerstoffquelle.
Tipp: Schneiden Sie nur abgestorbene Teile und entfernen Sie einzelne zu dicht wachsende Triebe. Lesen Sie mehr zur Pflege und Gestaltung von Teichpflanzen, um die optimale Balance im Teich zu finden.
Mythos 3: „Je mehr Fische im Teich, desto schöner der Teich“
Ein lebendiger Teich mit vielen Fischen ist zwar ein schöner Anblick, kann aber zu erheblichen Problemen führen. Jedes zusätzliche Fischmaul bringt nicht nur Lebendigkeit, sondern auch zusätzliche Ausscheidungen. Diese führen zu einer erhöhten Nährstoffbelastung, die das Wasser trübt und Algenwachstum fördert. Ist der Teich überbesetzt, leidet auch die Gesundheit der Fische selbst, da das Sauerstoffniveau sinkt und das Wasser schneller kippen kann.
Tipp: Halten Sie sich an die Faustregel „1 cm Fisch pro 30 Liter Wasser“. Für die genaue Fischmenge ist es hilfreich, sich an erfahrene Teichprofis oder Züchter zu wenden. In unserem Artikel über verschiedene Teicharten erfahren Sie mehr über die richtige Balance im Teich.
Mythos 4: „Algenprobleme verschwinden von selbst“
Algen im Teich sind meist ein Zeichen für ein Ungleichgewicht, besonders bei einem Überangebot an Nährstoffen wie Phosphat und Nitrat. In einem gesunden Teich verschwinden Algen nicht von selbst, sondern können sich ohne Gegenmaßnahmen weiter ausbreiten. Selbst wenn die Algen im Winter weniger sichtbar sind, bleiben ihre Sporen im Wasser und können bei steigenden Temperaturen schnell wachsen.
Tipp: Nutzen Sie gezielte Produkte wie Phosphatbinder, um die Nährstoffwerte niedrig zu halten. Weitere Tipps zur Algenvermeidung finden Sie in unserem Ratgeber zur Bekämpfung von Algen im Teich.
Mythos 5: „Teichwasser muss nicht regelmäßig ausgetauscht werden“
Ein stabiler Teich mag zwar wie ein sich selbst regulierendes System erscheinen, aber im Gegensatz zu natürlichen Gewässern gibt es keinen ständigen Zufluss und Abfluss, der das Wasser erneuert. Besonders bei intensiver Nutzung durch Fische kann es nötig sein, das Wasser teilweise zu wechseln, um Schadstoffe zu reduzieren und die Wasserqualität zu verbessern.
Tipp: Tauschen Sie bei Bedarf im Frühjahr oder Herbst etwa 10–20 % des Wassers aus. Verwenden Sie dafür möglichst Regenwasser oder entchloriertes Wasser, um die Belastung des Teichs zu minimieren. Für stabile Wasserwerte sorgt unser blaumacher H₂OPTIMAL Grundpflegemittel.
Mythos 6: „Füttern im Winter schadet den Fischen“
Im Winter verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische, was oft zu der Annahme führt, dass sie gar kein Futter benötigen. Dies gilt jedoch nur für sehr niedrige Wassertemperaturen. Solange das Wasser über 5°C bleibt und die Fische aktiv sind, nehmen sie weiterhin kleine Mengen Futter auf, die jedoch auf ihre Bedürfnisse angepasst sein sollten.
Tipp: Geben Sie Winterfutter in kleinen Mengen, solange die Temperaturen über 5°C liegen. Beobachten Sie die Fische, um sicherzustellen, dass das Futter aufgenommen wird. Mehr Tipps dazu finden Sie im Ratgeber zur Winterpflege von Teichen.
Mythos 7: „Algenmittel lösen alle Algenprobleme“
Algenmittel können eine schnelle Lösung sein, aber sie bekämpfen oft nur die Symptome, nicht die Ursache. Die Wurzel des Algenproblems liegt fast immer in einem Überangebot an Nährstoffen, das durch Fische, Pflanzenreste und Laub ins Wasser gelangt. Ohne eine umfassende Pflege können sich Algen immer wieder neu bilden.
Tipp: Setzen Sie auf eine ausgewogene Bepflanzung und regelmäßige Reinigung. Produkte wie blaumacher ANTI-ALG können helfen, das Algenwachstum zu kontrollieren und die Wasserqualität zu verbessern.
Mythos 8: „Teichpflege ist nur im Frühling und Herbst nötig“
Die Teichpflege ist nicht nur auf bestimmte Jahreszeiten beschränkt, sondern erfordert eine kontinuierliche Aufmerksamkeit. Im Sommer kann es notwendig sein, den Wasserstand aufzufüllen, während im Winter das Entfernen von Laub und das Freihalten einer kleinen Eisfläche für die Gasregulation wichtig sind.
Tipp: Achten Sie auf saisonale Unterschiede in der Pflege. Unser Gartenteichkalender hilft Ihnen, die wichtigsten Aufgaben Monat für Monat im Blick zu behalten und den Teich das ganze Jahr über gesund zu erhalten.
Mythos 9: „Alle Teichpflanzen überleben den Winter im Wasser“
Nicht alle Teichpflanzen sind winterhart, und einige können bei Frost Schaden nehmen. Während einige Pflanzen wie Schilf und Rohrkolben gut mit niedrigen Temperaturen klarkommen, müssen empfindlichere Pflanzen wie Seerosen an einem frostfreien Ort überwintern.
Tipp: Prüfen Sie die Winterhärte Ihrer Teichpflanzen und bringen Sie empfindliche Arten in einen kühlen, aber frostfreien Raum. Winterharte Pflanzen können im Teich bleiben, sollten jedoch in tieferem Wasser stehen, um vor Frost geschützt zu sein. Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber zur Überwinterung von Teichpflanzen.
Mythos 10: „Ein Naturteich braucht keine Technik“
Es stimmt zwar, dass ein gut geplanter Naturteich ohne Technik funktionieren kann, jedoch nur unter optimalen Bedingungen und ohne Fischbesatz. In den meisten Gartenteichen ist es sinnvoll, Technik wie Filter oder Belüfter einzusetzen, um die Wasserqualität konstant zu halten, insbesondere wenn Fische vorhanden sind.
Tipp: Nutzen Sie Filter und Belüftung, um eine gute Wasserzirkulation und Sauerstoffversorgung sicherzustellen. Ein moderner Filtergraben kann ebenfalls eine natürliche Lösung sein, um Schadstoffe biologisch abzubauen. Investieren Sie in eine UV-C Lampe oder einen passenden Teichfilter.
Fazit:
Die Pflege eines Gartenteichs erfordert Wissen und Engagement. Wer die Mythen erkennt und richtig handelt, kann die Wasserqualität im Teich optimieren und seine Schönheit das ganze Jahr über genießen.
Ihr blauteich.de Team